• 04.05.2005 12:01

Deutsches Trio freut sich auf den Spanien-Grand-Prix

Michael Schumacher will in Barcelona Lokalmatador Alonso herausfordern - Ralf Schumacher und Heidfeld ebenfalls optimistisch

(Motorsport-Total.com/sid) - Nach der Gala beim Ferrari-Heimspiel in Imola will Michael Schumacher ausgerechnet im "Alonso-Land" die Hierarchie in der Formel 1 wiederherstellen. "Der WM-Kampf hat nun auch für uns so richtig begonnen", sagt der Rekordweltmeister vor dem Großen Preis von Spanien in Barcelona - der Heimat seines Herausforderers Fernando Alonso.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher rechnet sich in Barcelona Chancen auf den Sieg aus

Für den Kerpener könnte es keinen besseren Platz geben, als am Sonntag vor 115.000 heißblütigen Spaniern den aufstrebenden Jungstar und WM-Spitzenreiter erstmals in dieser Saison hinter sich zu lassen. Denn trotz des neuen Nationalhelden ist Schumacher mit sechs Siegen auf dem 'Circuit de Catalunya' der unbestrittene König von Barcelona.#w1#

Schumachers Zuversicht basiert auf der Imola-Leistung

Der Kerpener gründet seine Zuversicht auf sein überragendes Rennen in Imola, als er von Startplatz 13 bis auf Rang zwei nach vorne raste. Nur Alonso hielt den Ferrari-Star in den letzten Runden in einem packenden Zweikampf erfolgreich in Schach und verhinderte Schumachers ersten Saisonsieg.

"Die Leistung unseres Autos und vor allem des gesamten Teams samt unserer Partner war mehr als ermutigend - klar, dass da der Kampfgeist auch für den Spanien-Grand-Prix wieder geweckt ist. Denn nun stimmt unser Paket in allen Bereichen und erfordert lediglich, wie immer in der Formel 1, Feinschliff", meint der Champion.

Doch Schumacher ist auch ein Meister der Psychologie und schiebt Renault-Pilot Alonso die Favoritenrolle zu: "Für mich bleibt Fernando derjenige, der in diesem Zusammenhang genannt werden muss, denn er hat in Imola eine beeindruckende Leistung gebracht, bereits drei Rennen gewonnen und führt die WM-Wertung mit großem Abstand an. Da kann man nur als Favorit gelten", sagt der 36-Jährige, der mit zehn WM-Punkten 26 Zähler hinter seinem fast zwölf Jahre jüngeren Herausforderer liegt.

Alonso erwartet Ferrari nicht noch einmal so stark

Der Spanier nimmt die Rolle der Nummer eins allerdings frech an. Nachdem er noch unmittelbar nach dem Rennen in Imola, beeindruckt von der Ferrari-Performance, die Roten zu den Favoriten erklärt hatte, ist er inzwischen deutlich optimistischer: "Ferrari wird nicht noch einmal so stark sein. In Imola gab es eine Serie von Umständen, die Schumacher bevorteilt haben. Jetzt wird es wieder komplizierter für ihn", sagt Alonso in der 'Bild'-Zeitung. "In meiner Heimat wird es ganz schwer für Ferrari." Alonso setzt seine Hoffnung vor allem in eine neue Ausbaustufe des Renault-Motors.

Schumacher lässt das jedoch kalt. Er will am Sonntag den fünften Sieg in Serie auf der Lieblingsteststrecke aller Formel-1-Teams vor den Toren der katalanischen Metropole holen. Vorher ist der Kerpener aber auch noch abseits der Piste im Einsatz. Am Donnerstagnachmittag stellt er gemeinsam mit seinem brasilianischen Teamkollegen Rubens Barrichello eine neue Sicherheitskampagne des Automobilweltverbandes FIA vor. Am Abend spielt er unweit der Strecke Fußball, gemeinsam mit den früheren spanischen Nationalspielern Michel und Julio Salinas.

Ralf Schumacher hofft insgeheim auf ein Podium

Toyota-Mann Ralf Schumacher hofft in Barcelona auf ein besseres Resultat als in Imola, als er durch eine Zeitstrafe wegen "gefährlicher Fahrweise in der Boxengasse" nachträglich Platz acht und damit einen WM-Punkt verlor: "Wir sollten auf jeden Fall konkurrenzfähiger sein als in Imola", meint "Schumi II", dessen Teamkollege Jarno Trulli mit 18 Punkten in der WM-Wertung Zweiter hinter Alonso ist.

Den Aufwärtstrend fortsetzen will McLaren-Mercedes, in der Konstrukteurswertung mit 24 Punkten bereits Dritter hinter Renault (46) und Toyota (28) und vor Ferrari (18). Bis zu seinem frühen Ausfall war der Finne Kimi Räikkönen in Imola nach seiner Pole Position deutlich schneller als der spätere Sieger Alonso, der Österreicher Alexander Wurz wurde als Ersatzmann für den verletzten Juan-Pablo Montoya bei seinem ersten Renneinsatz nach viereinhalb Jahren Vierter.

Nach dem am grünen Tisch gewonnenen Punkt von Imola will BMW WilliamsF1 Team Fahrer Nick Heidfeld diesmal wieder aus eigener Kraft in die Punkteränge fahren: "Ich freue mich auf das Rennen in Barcelona. Ich denke, wir sind ganz gut aufgestellt", sagt "Quick Nick".