Der Einheitsreifen ist wieder im Spiel
Überraschende Wende im Reglement-Wirrwarr? Anstatt der V8-Motoren könnte nun doch ein Einheitsreifen zum Einsatz kommen
(Motorsport-Total.com) - Der Kampf um die künftigen Regeln in der Formel 1 geht weiter. Am Rennsonntag in Shanghai traf sich die Technische Arbeitsgruppe, der unter anderem die Technischen Direktoren der Teams angehören, erneut. Dabei kam unvermittelt der Plan wieder auf den Tisch, künftig mit einem Einheitsreifen in der Formel 1 zu fahren.

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Weitere Aufregung um das Reglement: Kommt nun doch der Einheitsreifen?
Gegen diese Pläne haben sich die in der Formel 1 involvierten Reifenfirmen Bridgestone und Michelin vehement gewehrt. Sie präsentierten eigene Vorschläge. Michelin ging dabei sogar so weit, dass man als Fahrer an einem Rennwochenende auch die Wahl zwischen beiden Reifenfirmen haben würde. Die FIA hat den Einheitsreifen auch weiter im Auge behalten, schon in Magny-Cours erklärte FIA-Präsident Max Mosley, dass dies weiter zur Debatte steht, wenn die Gegenvorschläge nicht fruchtbar wären.#w1#
Lange Zeit war es ruhig, lediglich Michelin streute ein, dass die Reifen künftig Qualifying und Rennen durchhalten müssen - was sie zwangsläufig weniger leistungsfähig machen würde. Damit lassen sich die Effekte eines Einheitsreifens jedoch nicht erreichen. Doch die Debatte scheint aus einem anderen Grund wieder auf den Tisch gelangt zu sein.
Gegen die FIA-Pläne, ab 2006 2,4-Liter-V8-Motoren einzusetzen, formiert sich ein starker Widerstand aus den Reihen der Motorenhersteller. Beim Treffen der Technischen Arbeitsgruppe soll nun die Frage aufgetaucht sein, was besser wäre: kleinere Motoren oder ein einziger Reifenhersteller. Die Stimmenverteilung soll eindeutig gewesen sein: die Reifen.
Die V8-Motoren sollen im Sinne der Sicherheit eingeführt werden - Kostenvorteile sind weit weniger vorhanden. Durch einen einzigen Reifenhersteller würden die ausgedehnten Reifentests jedoch enden, zudem könnte man die involvierte Reifenfirma anweisen, härtere Mischungen anzubieten, falls die Boliden zu schnell werden.
Da sich nahezu alle großen Werke gegen die 2,4-Liter-V8-Aggregate wehren, könnte die FIA die angestrebte Einbremsung der Autos auf die Reifen verlagern. Im Falle eines Widerstandes, der auch vor Gericht enden könnte, hätte man so weit weniger Gegner. Noch ist die Diskussion über das künftige Reglement lebhaft im Gange, eine Entscheidung muss jedoch in Kürze fallen.

