Honda gegen Motoren für zwei Rennwochenenden
Prinzipiell kann sich Honda vorstellen, Änderungen des Motorenreglements zu unterstützen, jedoch mit einem Vorbehalt
(Motorsport-Total.com) - In der Diskussion um das technische Reglement für die kommenden Jahre sorgt vor allem die Frage nach den Bestimmungen für die Motoren für hitzige Meinungsverschiedenheiten. Während BMW und Mercedes die Vorschläge der FIA kategorisch ablehnen, kann sich beispielsweise Honda sehr wohl ein 2,4-Liter-V8-Triebwerk vorstellen - jedoch nur unter gewissen Voraussetzungen.

© Honda
Shoichi Tanaka spricht sich gegen noch langlebigere Motoren aus
Keinesfalls kommt laut Shoichi Tanaka, dem Präsidenten von Honda Racing, in Frage, dass ein Formel-1-Motor länger als ein Rennwochenende überleben muss: "Da müsste man erst viele administrative Fragen lösen, zum Beispiel das Verhindern von möglichen Betrügereien. Wie soll das gehen?", hinterfragte er im Interview mit 'Atlas F1'. Ein weiterer wichtiger Punkt: "Außerdem wäre es für die Zuschauer sehr verwirrend."#w1#
"Stellen wir uns ein dramatisches Rennen vor, in dem nur zehn Autos ins Ziel kommen, Motoren in die Luft gehen und Motoren bei Unfällen beschädigt werden", zeichnete Tanaka ein beispielhaftes Szenario. "Beim nächsten Rennen wären zehn Autos mit einem alten Motor und zehn mit einem neuen Motor am Start. Ist das ein fairer Wettkampf? Selbst mit der Bestrafung in Form von zehn Startplätzen weiter hinten bleibt es eine verwirrende Geschichte. Was wäre das für ein Grand Prix?"
Der Japaner führte weitere Gründe gegen die vorgeschlagene Langlebigkeits-Pflicht der Motoren vor - so zum Beispiel auch, dass das Motiv für die geplanten Änderungen nicht eindeutig ist: "Einerseits sollen die Autos langsamer gemacht werden, aber andererseits will Max Mosley so erreichen, dass jedes Team pro Saison weniger Motoren braucht, damit sich die unabhängigen Teams Motoren leisten können. Das ist aber eine wirtschaftliche Angelegenheit, die man separat diskutieren muss."
Darüber hinaus sprach sich Tanaka unmissverständlich gegen allzu drastische Auflagen für die Motorenbauer aus, "denn schließlich ist und bleibt die Formel 1 die Königsklasse des Motorsports", in der sich Honda technisch beweisen will, wohingegen die Aktivitäten in der Indy Racing League eher als reine PR-Angelegenheit betrachtet werden. Eine Beschränkung des Hubraums auf 2,7 oder gar 2,4 Liter würde das aber nicht zwingend ausschließen, betonte Tanaka abschließend.

