• 01.08.2010 21:37

  • von David Pergler, Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Der Absturz der Weltmeister

Das Mercedes-Team erlebte 2010 in Ungarn einen vorläufigen Tiefpunkt - da bleibt nur noch die Hoffnung auf das nächstjährige Auto und die neuen Pirelli-Reifen

(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg ausgefallen, Michael Schumacher außerhalb der Punkteränge - das Mercedes-Team, welches mit so großen Hoffnungen in die zweite Saisonhälfte gestartet war, kehrt mit leeren Händen zurück. Das leidige Kapitel Reifen ist für Silber nach wie vor ein Thema, an dem besonders der siebenfache Weltmeister zu knabbern hat.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher, Ross Brawn (Teamchef)

Mercedes-Teamchef Ross Brawn hat noch einen weiten Weg vor sich

"Die schmäleren Vorderradreifen sind sehr diffizil, es ist sehr schwierig, damit Grip aufzubauen", seufzte der 2009 noch strahlend erfolgreiche Teamchef und legt seine Hoffnung auf kommendes Jahr, wenn Pirelli seine erste Gummigeneration herausbringt. "Es wird spannend sein zu sehen, was wir 2011 schaffen können, wenn Pirelli die Reifen liefert". Der erste Test mit den neuen Walzen ist nach Abu Dhabi angesetzt, erklärt Brawn.#w1#

"Die aktuelle Vorderradreifenkonstruktion, die wir verwenden müssen, ist durch ihre Mischung recht ungewöhnlich. Ich wäre aber überrascht, sollte Pirelli eine ähnliche Konstruktion liefern." Auf die Frage, ob Schumacher sein Auto im Vergleich zur Ferrari-Zeit überfahre, antwortete der Teamchef nur grinsend: "Ich verfüge nicht über die Ferrari-Daten."

Das Geheimnis von Rosbergs Dominanz über dem siebenfachen Weltmeister liegt an dessen Umgang mit den Reifen: "Nico ist sehr talentiert und kennt sich im Umgang mit den Reifen bestens aus. Michael muss sich schon sehr anstrengen, um aus den Reifen das Meiste rauszuholen. Es gibt Strecken, da stehen die Reifen nicht dermaßen im Mittelpunkt."

Doch auch eine andere Achillesferse am Auto ist ausgemacht: "Es gab da für 2010 diese neue Regel des Nachtankverbots. Wir haben wohl diesbezüglich bei unserem jetzigen Auto wohl nicht die beste Lösung gefunden. Wir wissen aber zumindest, was wir beim nächstjährigen Auto besser machen müssen und darauf legen wir nun unseren Fokus."