• 01.09.2004 14:27

  • von Fabian Hust

Dennis stellt den Sinn neuer Regeln in Frage

McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis sieht derzeit keinen Grund, das Formel-1-Reglement zu verändern

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis steht der geplanten Änderung des Technischen Formel-1-Reglements für 2005 weiterhin äußerst kritisch gegenüber. Nicht nur, weil er glaubt, dass Ferrari auf dem Reifen- und Motorsektor besser mit der Ausdehnung der Laufzeit dieser zwei Komponenten zurechtkommen wird als die Konkurrenz, sondern auch, weil er den Sinn hinter einem neuen Reglement nicht sieht.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Ron Dennis will von einem neuen Reglement nichts hören...

"Ein Ziel war es gewesen, die Show zu verbessern, eines, die Kosten zu reduzieren und falls notwendig, die Geschwindigkeit der Autos zu reduzieren", erklärte der Brite am Rande des Großen Preises von Belgien in Spa-Francorchamps.#w1#

Dass sich die Show oder die Kosten durch langlebigere Reifen und Motoren sowie weniger Abtrieb optimieren lassen, davon ist Ron Dennis ganz offensichtlich nicht überzeugt: "Wenn mir das jemand erklären kann, dann wäre ich sehr froh, von ihm zu hören..."

Der McLaren-Boss geht noch weiter: Er sieht auch keinen Grund, warum man die Autos einbremsen sollte: "Ich kenne keinen Fahrer, der denkt, dass die Autos zu schnell sind. Es gibt auch einige Teamchefs, die nicht denken, dass die Autos zu schnell sind, einer davon bin ich."

Selbst wenn die Formel 1 eingebremst werden muss, dann geschieht dies laut Dennis auf dem falschen Weg. Man sollte die Haftung der Reifen zum Beispiel durch breitere oder zusätzliche Rillen reduzieren und nicht die Aerodynamik beschneiden, dies ist seiner Meinung nach nicht der kosteneffektivste Weg.

Aus zweierlei Gründen ist ein neues Technisches Reglement für die Formel 1 in den Augen von Ron Dennis kontraproduktiv. Erstens möchte man die Kosten senken, diese steigen aber durch ein neues Reglement prinzipiell zunächst einmal an. Zum Zweiten möchte man die Show verbessern, doch die Beschneidung der Aerodynamik führt seiner Meinung nach zu einer noch größeren Kluft zwischen Arm und Reich, da die Top-Teams dank ihrer besseren Ressourcen schneller verlorenen Boden gutmachen können: "Wenn das Reglement stabil bleibt, dann holen alle auf und es geht in der Startaufstellung enger zu. Und wenn Fahrer vermehrt unter Druck stehen, dann machen sie mehr Fehler - selbst ein Michael Schumacher."