• 31.08.2004 13:22

  • von Marco Helgert

Neues Motorenreglement - der Widerstand wächst

Der Widerstand gegen die Einführung der 2,4-Liter-V8-Triebwerke wächst - der FIA droht im schlimmsten Fall eine Lösung vor Gericht

(Motorsport-Total.com) - Die Fronten in der Formel 1 scheinen klar definiert. Die FIA beharrt auf dem eigenen Vorschlag, ab 2006 2,4-Liter-V8-Triebwerke einzusetzen. Bei einigen Motorenherstellern stößt die damit auf vehementen Widerstand, der sich nun zu formieren scheint. Am Rande des Belgien-Grand-Prix' in Spa-Francorchamps gab es nun einige Meetings, um offenbar das gemeinsame Vorgehen zu planen.

Titel-Bild zur News: Honda-Motor

Auch Honda macht sich offenbar für einen Verbleib der V10-Motoren stark

Der Hintergrund ist dabei recht einfach. Im Concorde-Agreement ist festgelegt, dass bis Ende 2007 die 3-Liter-Motoren in der Formel 1 verbleiben sollen. Erst danach könnten Alternativen Einzug halten. Die FIA möchte jedoch schon für 2006 die kleineren Motoren und begründet dies mit einer Maßnahme für die Sicherheit, da die Autos mit leistungsschwächeren Motoren langsamer wären.#w1#

Als zu Beginn der Saison 2003 massive Regeländerungen in der Formel 1 eingeführt wurden, erwogen McLaren und Williams rechtliche Schritte, da einige Punkte des Concorde Agreements verletzt wurden. Ein Verfahren vor Gericht konnte nur durch ein Versprechen von FIA-Präsident Max Mosley verhindert werden, dass zukünftig die Übereinkunft eingehalten werden würde.

Bei BMW äußerte man schon früh Bedenken bezüglich der Einführung der V8-Aggregate, nun möchte man sich offenbar mit Mercedes und Honda zusammenschließen, auch Toyota hat scheinbar Bereitschaft signalisiert. Die Zeit bis zur gesetzten Deadline ist knapp, aber man möchte der FIA wohl klar machen, dass eine solch radikale Änderung der Regeln nicht im Sinne des Sports sein kann.

Ohnehin könnte der Ruf nach neuen Motoren nach hinten losgehen. Zwar würde die Autos eingebremst werden, doch ein zweites, nicht weniger wichtiges Ziel, würde nicht erreicht werden: die Kostensenkung. Die Entwicklung eines neuen Motors würde wieder Unmengen verschlingen. Dies ist in einer Zeit, in der über eine Kostensenkung debattiert wird, ein äußerst ungünstiger Schachzug.