• 01.09.2004 15:26

  • von Fabian Hust

In der Zukunft liegt die Hoffnung

Ob Schumacher und Ferrari 2005 geschlagen werden können, kann niemand vorhersagen - aber die Hoffnung stirbt zuletzt

(Motorsport-Total.com) - "Sehr gerne" würde Michael Schumacher in der kommenden Saison seinen achten WM-Titel herausfahren und ja, er mache sich schon Gedanken darüber, wie sich das Reglement in der kommenden Saison auswirken wird. Der Ferrari-Pilot bleibt eben der Pilot Kategorie Nimmersatt. Dennoch nagt der Zahn der Zeit am Champion. Er ist nach Panis der älteste Pilot im Feld, eines Tages wird er seinen Helm an den Nagel hängen, zudem sinkt mit jedem Jahr die Wahrscheinlichkeit auf eine erfolgreiche Titelverteidigung.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Erst die Zukunft wird zeigen, ob das Schumachers letzter WM-Schampus war...

Also heißt es für die Konkurrenz: In der Zukunft liegt die Hoffnung. "So leicht wie dieses Jahr wird er es nie wieder haben. Spa war mehr als eine Duftmarke von McLaren-Mercedes - auch für 2005. Wenn Kimi den Ferrari schon mit kaputtem Unterboden schlägt, müssen die vor Monza richtig Angst haben", meint Ex-Formel-1-Experte Hans-Joachim Stuck gegenüber dem 'Express', der allerdings nicht ausschließen möchte, dass der Deutsche "zehn Titel" holt.#w1#

Kollege Christian Danner glaubt, dass "so ohne jegliche Konkurrenz" der Ferrari-Pilot 2005 nicht mehr Weltmeister werden kann. Auch der Deutsche sieht McLaren-Mercedes auf dem Weg zurück an die Spitze. "Und wenn BMW aus seinem Dornröschenschlaf erwacht, werden die ihm auch wieder einheizen. Mit Button und Webber haben sie neue Piloten, die was bewegen."

Kimi Räikkönen selbst hat nach seinem fantastischen Rennen in Belgien wieder Blut geleckt: "Klar verdient er den Titel, aber man muss sagen, dass er Glück hat, ein so extrem zuverlässiges und schnelles Auto zu haben. Das macht einen großen Unterschied aus." Während zahlreiche Gegner ausfielen - sei es auch "nur" mit einem Reifenschaden - kam der Deutsche auch in Spa ins Ziel und sicherte sich acht WM-Punkte, die ihm vorzeitig den WM-Titel bescherten.

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug zeigte sich erfreut, dass man in Belgien mit dem Weltmeister nicht nur mithalten konnte, ihn sogar aus eigener Kraft schlagen konnte: "Ich hoffe, ihm dann 2005 wirklich Druck machen zu können und ihn hoffentlich auch zu schlagen." Und McLaren-Boss Ron Dennis orakelt: "Wenn es gelingt, Schumacher konstant unter Druck zu setzten, dann macht auch er Fehler oder bekommt technische Probleme."

Fakt ist, dass die hohe Zuverlässigkeit von Ferrari in direktem Zusammenhang mit der technischen Überlegenheit steht. Weil man schnell genug ist, kann man es sich erlauben, Sicherheitsreserven in den kritischen Bauteilen zu lassen, währen die Konkurrenz mehr Risiko eingehen muss. Und wenn Schumacher mal wieder um mehrere Sekunden in Führung liegt, kann er sein Auto schonend ins Ziel "tragen".

Selbst falls Michael Schumacher den Titel 2005 verlieren sollte, seine Leistungen werden wohl in aller Ewigkeit in einem Zug mit der Formel 1 genannt werden: "Michael hat den Sport verändert, man kann sagen für immer", so Jaguar-Pilot Mark Webber. "Die Hälfte seiner Karriere über war er Weltmeister gewesen. Das hat kein Fahrer vor ihm geschafft. Ich denke nicht, dass wir jemals wieder jemanden wie ihn sehen werden."