• 09.01.2009 15:39

  • von Stefan Ziegler & Dieter Rencken

Dennis sieht die Regierungen in der Pflicht

McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis ist skeptisch, was die Zukunft von Donington anbelangt und pocht auf die Unterstützung der Regierung

(Motorsport-Total.com) - Eben erst haben die Behörden dem Grand-Prix-Vorhaben in Donington grünes Licht für die umfangreichen Baumaßnahmen gegeben, da zeigt sich McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis trotzdem skeptisch ob der Durchführbarkeit des Rennens. Den Fehler sieht der Brite aber in erster Linie in der mangelnden Unterstützung seitens der britischen Regierung. So brach Dennis auf der Autosport International Show eine Lanze für die Streckenbetreiber, welche die Formel 1 zu Gast haben.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis (Teamchef)

Ron Dennis würde die Regierungen gerne als Unterstützer für die Formel 1 sehen

"Ich freue mich sehr über jeden Einzelnen, der in den Grand-Prix-Sport kommt und den Wettbewerb bereichert", sagte Dennis vor großem Publikum in Birmingham. "Ich weiß aber nicht wirklich, wie es um die Wirtschaftlichkeit von Donington bestellt sein wird. Ich habe keine Ahnung, wie wir diesen Ort überhaupt erreichen sollen - ich werde auf alle Fälle in einem Helikopter sitzen", fügte der McLaren-Chef ironisch an.#w1#

Tatsächlich könnten die Verantwortlichen in diesem Punkt auf Schwierigkeiten stoßen, denn der Donington Park gilt nicht gerade als optimal an das Verkehrsnetz angebunden. Doch Dennis stört sich nicht in erster Linie an der problematischen Verkehrslage in Donington: "Die Realität ist, dass ich erfolgreiche Rennen sehen will und ich mache mir Sorgen, dass dieses Wirtschaftsmodell nicht funktionieren könnte - vor allem angesichts der aktuellen Lage."

"Das könnte sich negativ auf die Austragung eines Grand Prix in diesem Land auswirken. Wichtig wäre daher, dass die Regierungen verstehen, dass der Motorsport zu einem gewissen Grad eine Unterstützung erfahren muss. Mein Argument ist, dass England ein Zentrum der Automobil- und Rennsportwelt darstellt - und daher muss die Regierung schlicht und ergreifend unterstützend wirken", erklärte Dennis.

"Aber auch die Rennstrecken sollten existenzfähig sein - und das betrifft sicherlich nicht nur den Britischen Grand Prix. Es gibt eine Berechtigung für die Beteiligung der Regierung, schließlich bringt das Rennen ja einen Mehrwert mit sich", so Dennis abschließend. Unterdessen haben die Bauarbeiten in Donington bereits begonnen - 2010 soll dort der Große Preis von Großbritannien stattfinden, der 2009 noch einmal in Silverstone gastiert.