• 07.01.2009 12:24

  • von Stefan Ziegler & Pete Fink

Donington am Scheideweg - kommt das grüne Licht?

Noch in dieser Woche entscheidet sich die Zukunft des Britischen Grand Prix: Wenn der Bezirksrat das Bauvorhaben in Donington genehmigt, ist alles okay

(Motorsport-Total.com) - In knapp 18 Monaten soll im Donington Park der Große Preis von Großbritannien 2010 über die Bühne gehen - doch noch ist der Spatenstich für die umfangreichen Umbaumaßnahmen an Strecke und Boxengebäuden nicht erfolgt. Schon am Donnerstag könnte sich dies ändern, denn der Bezirksrat entscheidet in seiner Sitzung über die Durchführung der Arbeiten. Sollten die Streckenbetreiber also das 'Go!' erhalten, dann dürfte der Austragung des Rennens 2010 nichts mehr im Wege stehen - doch was, wenn nicht?

Titel-Bild zur News: Das Boxengebäude in Donington

Die Entscheidung in Donington: Wie ist es um die Zukunft des Rennens bestellt?

Die Verantwortlichen - allen voran Simon Gillett als Vorsitzender von 'Donington Ventures Leisure Limited' (DVLL) - rechnen nicht mit einer Absage und gehen der Entscheidung gelassen entgegen. "Ich muss niemanden überzeugen - das wird der Bauvorgang erledigen", formulierte Gillett im 'Daily Telegraph' seine Einstellung zu diesem Thema kurz und bündig. Von einem Scheitern in letzter Instanz geht in Donington derzeit niemand aus.#w1#

Gelassenheit vor der großen Entscheidung

Streckensprecher Steve Fearn stieß gegenüber der 'Nottingham Evening Post' ins gleiche Horn: "Wir haben fest vor, dieses Unternehmen zu einem Erfolg zu machen", erklärte der Brite und zeigte sich angesichts der wichtigen Abstimmung sehr zuversichtlich. "Wir sind sehr optimistisch, dass sich alles zu unseren Gunsten entwickeln wird. Das wird die Krönung von reichlich harter Arbeit seitens aller Beteiligten."

"Jetzt ist nicht die richtige Zeit, um die Leute zum Geldausgeben zu überreden." Andrew Hambel

Andrew Hambel, Geschäftsführer beim Unternehmen 'ISG', das für die Ticketvermarktung beim Grand Prix in Donington verantwortlich zeichnen wird, sieht die Dinge ähnlich - hätte sich allerdings einen etwas offeneren Zeitrahmen für die Vorbereitungen gewünscht. "Hätten wir den Markt lieber schon vor einem Jahr sondiert und ein passendes Produkt zusammengestellt? Na klar", wird Hambel vom 'Daily Telegraph' zitiert.

"Jetzt ist nun einmal nicht die richtige Zeit, um die Leute zum Geldausgeben zu überreden oder Banken um Unterstützung bei diesem Vorhaben zu bitten", verwies der 'ISG'-Geschäftsführer auf die gegenwärtig schwierige Wirtschaftslage. "Hätten wir diese Angelegenheit schon vor zwölf Monaten angehen können, dann wären wir deutlich zuversichtlicher gewesen. In diesem Projekt schwingt allerdings einiges mit."

Das Ecclestone'sche Damoklesschwert...

"Die Formel 1 hat nach wie vor eine hohe Anziehungskraft und der Effekt von Lewis Hamilton ist natürlich äußerst positiv. Ob das alles schließlich darin resultiert, dass wir die nötige Finanzierung bekommen, ist ungewiss", meinte Hambel, gab sich abschließend aber optimistisch: "Wir würden kaum soviel Zeit in diese Geschichte investieren, wenn wir nicht davon überzeugt davon wären, diese Hürde zu meistern."

"Ich verlasse mich auf das, was sie mir versprochen haben." Bernie Ecclestone

Soweit, so gut - doch im Falle des Falles dürften die Verantwortlichen wohl kaum mit dem Wohlwollen eines Bernie Ecclestone rechnen. Der britische Formel-1-Zampano hatte schon des Öfteren klargemacht, dass er auf einen Grand Prix im Königreich durchaus verzichten könnte. Ecclestone pochte im 'Daily Telegraph' auf die bestehenden Verbindlichkeiten: "Sie haben einen Vertrag mit uns und ich bin mir sicher, dass ihnen das auch klar ist."

"Ich könnte mir denken, dass sie die aktuelle Marktlage bedacht und einen Notfallplan in der Tasche haben. Ich verlasse mich aber auf das, was sie mir versprochen haben - und das ist, dass sie ihr Ding durchziehen werden. Wir haben eine Deadline im September, bis dahin müssen die Planungen verwirklicht werden. Sollte das nicht der Fall sein, dann haben wir vier oder fünf andere Austragungsorte, die für Austragung eines Rennens bereit sind..."