Dennis bestätigt Konflikt mit Hamilton

Ron Dennis bestätigt, dass er mit Lewis Hamilton schon besser ausgekommen ist, bleibt aber dabei, dass er aus freien Stücken zurückgetreten ist

(Motorsport-Total.com) - Der heute Morgen vollzogene Rücktritt von Ex-McLaren-Teamchef Ron Dennis, der nun auch nicht mehr Vorstandsvorsitzender des Formel-1-Rennstalls und der übergeordneten McLaren-Gruppe ist, wird von vielen als Friedenszeichen interpretiert - in Richtung der FIA, deren Weltrat am 29. April in der Lügenaffäre entscheiden wird, und in Richtung von Lewis Hamilton.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis und Lewis Hamilton

Ron Dennis und Lewis Hamilton waren einmal ein echtes Dreamteam

Denn dessen Managervater Anthony soll darüber, dass Dave Ryan angeblich unter Dennis' Befehl seinen Sohn in die Lügenaffäre hineingezogen hat, so verärgert gewesen sein, dass er am liebsten sofort in ein anderes Team gewechselt wäre. Offiziell äußern sich die Silberpfeile zum Bruch zwischen Dennis und den Hamiltons nicht, hinter vorgehaltener Hand hört man aber, dass das Verhältnis trotz des gemeinsam erlebten Aufstiegs schwer beschädigt ist.#w1#

Hamilton "Teil der Familie"

Dennis räumte heute in Woking erstmals öffentlich ein, dass es zwischen ihm und den Hamiltons Spannungen gibt. Das ändere jedoch nichts an seiner Wertschätzung am sportlichen Ziehsohn: "Ich halte sehr viel von Lewis", stellte der scheidende "Mister McLaren", der sich künftig auf das Sportwagenbusiness konzentrieren wird, fest. "Wie in allen Familien gibt es Zeiten, in denen nicht alles rosig ist, aber wir müssen uns gegenseitig unterstützen."

Hamilton erfuhr angeblich erst heute Mittag von Dennis' Rücktritt. Teamchef Martin Whitmarsh: "Lewis hat so reagiert, wie man es von jemandem erwarten würde, der Ron seit so langer Zeit kennt." Was das genau bedeutet, ließ der Brite aber offen. Jedenfalls rechnet Whitmarsh jetzt damit, dass die Hamiltons ihren Fünfjahresvertrag bis Ende 2012 einhalten werden. Ob sie das auch mit Dennis an der Spitze der McLaren-Gruppe getan hätten, sei dahingestellt.

Zusammenhang mit dem FIA-Weltrat?

Eine Frage, die sich auch viele stellen: Hat Dennis den Hut genommen, um den FIA-Weltrat in Sachen Lügenaffäre mild zu stimmen? "Nein", dementierte der 61-Jährige im Rahmen seiner Pressekonferenz. "Ich habe kein mulmiges Gefühl wegen meiner Entscheidung. Diese Gruppe muss wachsen. Ich will den Wert von McLaren in den nächsten zwei bis fünf Jahren verdoppeln. Jetzt ist dafür ein guter Zeitpunkt, weil viele talentierte Leute auf dem Markt verfügbar sind."

Zumindest ist Dennis aber bewusst, dass sich einige Leute im Fahrerlager freuen werden, ihn nicht wieder sehen zu müssen: "Ich gebe zu, dass mit mir nicht leicht auszukommen ist. Ich gebe zu, dass ich immer hart für die Interessen von McLaren gekämpft habe. Max Mosley und Bernie Ecclestone sind über meine Entscheidung sicher nicht unglücklich", gab er im Rahmen seiner Abschiedsrede in Woking zu Protokoll.