Dennis: 2007 war ein "erfolgreiches" Jahr

Trotz WM-Niederlage, Spionageaffäre und Co.: 2007 war für Ron Dennis ein "erfolgreiches" Jahr - Lob für Neuzugang Heikki Kovalainen

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hat McLaren-Mercedes 2007 alles verloren, was man verlieren kann: den WM-Titel im letzten Rennen, Fernando Alonso - und vor allem viel Sympathie, denn seit der Spionageaffäre sind die Imagewerte der Silberpfeile bei den Fans zumindest ein wenig angeschlagen. Das Label "Verlierer des Jahres" erscheint also grundsätzlich nicht unangebracht.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Teamchef Ron Dennis blickt ohne Verbitterung auf die Saison 2007 zurück

Andererseits hat die Truppe von Ron Dennis ihre beste Saison seit langem hingelegt - und lässt man einmal diverse Skandale und interne Streitereien außen vor, dann kann sich die Bilanz 2007 durchaus sehen lassen: 218 WM-Punkte (und damit moralischer Konstrukteurs-Weltmeister, denn Ferrari brachte es nur auf 204 Zähler), acht Siege, die Fahrer-WM-Positionen zwei und drei - und das alles unter einem gewaltigen öffentlichen Druck.#w1#

Daher wertet Dennis die Saison insgesamt als Erfolg: "Wenn die Historiker einmal auf 2007 zurückblicken und abseits aller Kontroversen stöbern, die die Schlagzeilen dominiert haben, dann werden sie sehen, dass Lewis (Hamilton; Anm. d. Red.) und Fernando zwar nicht Weltmeister geworden sind, aber viele Siege und Punkte errungen haben. In anderen Worten: 2007 war ein erfolgreiches Jahr für McLaren-Mercedes", bilanzierte er gegenüber 'formula1.com'.

Ein Aspekt, der den Fahrer-WM-Titel möglicherweise verhindert hat, war der "Krieg der Sterne" zwischen den beiden Teamkollegen. Den soll es 2008 mit Hamilton und Neuzugang Heikki Kovalainen nicht mehr geben. Und auch wenn die beiden jeweils erst eine Formel-1-Saison auf dem Buckel haben und damit die unerfahrenste Silberpaarung aller Zeiten sind, traut ihnen Dennis doch eine Menge zu - auch dem schwächer eingeschätzten Kovalainen.

"Wir fanden von außen betrachtet, dass Heikki 2007 einen beeindruckenden Job gemacht hat - und er hat uns auch 2008 schon beeindruckt", gab der McLaren-Mercedes-Boss zu Protokoll. "Gleichzeitig ist er ein erfrischendes Individuum: unkompliziert und ein harter Arbeiter, natürlich auch talentiert. Daher sind wir erfreut, dass wir es geschafft haben, ihn für unsere McLaren-Mercedes-Familie zu verpflichten."