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  • 18.03.2008 16:40

  • von Stefan Ziegler

De la Rosa: Rückspiegel sind ein Problem

Pedro de la Rosa über den Sinn und Zweck der Fahrergewerkschaft GPDA und neue Aufgabengebiete

(Motorsport-Total.com) - Seit wenigen Tagen ist Pedro de la Rosa einer der drei Direktoren der Fahrergewerkschaft Grand Prix Drivers Association (GPDA). Ihm zur Seite stehen Mark Webber und Fernando Alonso sowie natürlich alle Fahrer, die sich an dieser Organisation beteiligen wollen. Das sind längst nicht alle im Fahrerlager obgleich die anstehenden Themen für jeden einzelnen bedeutend sind - die GPDA kämpft für mehr Sicherheit.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa hat als GPDA-Direktor aktuelle Sicherheitsfragen im Visier

"Lewis Hamilton ist noch kein Mitglied der GPDA, aber ich werde versuchen, ihn für uns zu gewinnen", erklärte de la Rosa kurz nach seiner Wahl und auch Ex-Champion Jackie Stewart betonte schon die Bedeutung von Hamilton für die gemeinsame Sache. "Das ist sehr wichtig, weil man als Mitglied mit eigenen Ideen beitragen kann. Außerdem sollten wir als eine einheitliche Organisation auftreten sodass unsere Stimmen auch Gehör finden", so de la Rosa.#w1#

Checkliste hilft bei Verbesserungen

"Die Hauptaufgabe der GPDA ist es sich um Sicherheitsbelange zu kümmern, wenngleich ein Großteil der Aufgaben von der FIA erledigt wird. Aber wir fertigen beispielsweise nach jedem Großen Preis eine Streckenbeurteilung an und listen unsere Bemerkungen auf: Gibt es Schwachstellen, was gefällt uns nicht, sind die Auslaufzonen groß genug, reichen die Reifenstapel aus..."

Diese Informationen stellen wir zusammen und übermitteln sie Charly Whiting (FIA-Rennleiter; Anm. d. Red.). Er gibt uns dann Feedback, was für das kommende Jahr umgesetzt wird und wie die Umsetzung erfolgen soll. Für gewöhnlich können nicht alle Mängel behoben werden, aber für uns ist es schon wichtig, einen kleinen Beitrag zur Sicherheit leisten zu können", meinte der neue GPDA-Direktor und Ersatzfahrer der Silberpfeile.

"Für gewöhnlich können nicht alle Mängel behoben werden." Pedro de la Rosa

Und immer wieder drängt sich das Verbot der Traktionskontrolle auf: "Dass das Fahren bei Nässe ohne Fahrhilfen schwieriger ist, steht außer Frage. Es wird nur zu einem gewissen Grad gefährlicher, das ist wahr, aber damit sind wir bis jetzt auch sehr gut klargekommen", erläuterte der Spanier. "Es wäre ein sehr radikaler technischer Schnitt, würden wir bei Regen einfach per Schalter die Traktionskontrolle aktivieren. Das würde alles auf den Kopf stellen und das ist nicht unser Ziel."

Rückspiegel sind immer wieder ein Thema

Ein Hauptproblem, das den Fahrern ein Dorn im Auge wäre, gibt es laut de la Rosa derzeit nicht. "Allerdings macht uns das Verbot der Reifenwärmer ab 2009 Sorgen. Außerdem hat Rubens Barrichello im letzten Meeting davon berichtet, dass in Interlagos ein Todesfall bei einem Rennen zu beklagen war. Offensichtlich krachte der Pilot in einer Kurve in die Reifenstapel und wurde zurück auf die Strecke geschleudert, wo die restlichen Fahrer vorbeirasten."

"Wir wollen natürlich wissen, was an dieser speziellen Kurve und ähnlichen Passagen verändert werden muss. Die FIA hat schon Studien über flexible Streckenbegrenzungen anfertigen lassen. Wenn es diese gibt, so wüssten wir selbstverständlich gerne darüber Bescheid. Sollten sie sich als Verbesserung gegenüber dem gegenwärtigen Stand erweisen, so werden wir sie für alle Kurven verlangen, die dieser Charakteristik entsprechen."

"Es gibt es Piloten, die Probleme mit ihren Rückspiegeln haben." Pedro de la Rosa

"Dann gibt es noch Piloten, die Probleme mit ihren Rückspiegeln haben", fuhr der Spanier fort. Dies wurde im jüngsten Grand Prix bei der Kollision zwischen David Coulthard und Felipe Massa deutlich. "Die Teams positionieren sie meist an aerodynamisch günstigen Stellen aber oftmals vibrieren diese Rückspiegel zu sehr. Wir wollen einfach mehr Sicherheit - gerade beim Überholen sollte der Vordermann schon sehen können, ob sich jemand beim Bremsen neben ihn setzt."