• 15.03.2008 17:59

  • von Nimmervoll/Rencken

GPDA: Webber übt Kritik an Hamilton

Mark Webber versteht nicht, warum Lewis Hamilton der Fahrergewerkschaft GPDA nicht beitreten will, und kritisiert die jungen Fahrer als "naiv"

(Motorsport-Total.com) - Infolge der tragischen Unfälle von Ayrton Senna und Roland Ratzenberger 1994 in Imola wurde die Fahrergewerkschaft GPDA auf Drängen von Niki Lauda hin neu gegründet. Heute sind fast alle Piloten Mitglieder der GPDA, aber zwei prominente Namen fehlen auf der Liste derjenigen, die sich aktiv für die Sicherheit in der Formel 1 einsetzen: Weltmeister Kimi Räikkönen und sein Vize Lewis Hamilton.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Wundert sich über Lewis Hamiltons Haltung zur GPDA: Mark Webber

Der am Freitag neu gewählte GPDA-Vorsitzende Pedro de la Rosa möchte die beiden dazu überreden, doch beizutreten, aber Hamilton lehnt dies weiterhin ab: "Bei mir war im Vorjahr so viel los und das ist heute nicht anders. Ich habe zu wenig Zeit dafür. Wenn du Teil einer wichtigen Organisation bist, solltest du dazu aber auch etwas beitragen, und dafür fehlt mir im Moment die Zeit", winkte de la Rosas Teamkollege bei McLaren-Mercedes ab.#w1#

Mark Webber, in der GPDA-Hierarchie als Direktor gemeinsam mit Fernando Alonso die Nummer zwei hinter de la Rosa, kann diese Argumentation überhaupt nicht nachvollziehen. Seiner Meinung nach sollten alle Fahrer geschlossen hinter ihrer Gewerkschaft stehen, weil die GPDA nur so ihr volles politisches Gewicht in die Waagschale werfen könne. Dass gerade der Name Hamilton fehlt, sei wegen seiner Popularität äußerst unglücklich.

"Wir arbeiten gemeinsam mit Charlie Whiting und der FIA sehr hart daran, die Sicherheit zu verbessern, und es ist ein bisschen naiv von einigen der Jungs, zu glauben, dass wir dafür als Fahrer nicht komplett einheitlich auftreten müssen", so Webber, der Hamiltons Zeitargument als billige Ausrede empfindet: "Man muss ja nicht als aktives Mitglied auftreten. Die Mitgliedschaft kostet dich höchstens 20 Minuten alle zwei Wochen."

"Die Mitgliedschaft kostet dich höchstens 20 Minuten alle zwei Wochen." Mark Webber

Umso mehr will er de la Rosa dabei helfen, Hamilton doch in die GPDA zu lotsen: "Ich bin optimistisch, dass auch er irgendwann die Vorteile davon erkennen wird, Mitglied der GPDA zu sein. Vielleicht kracht auch er mal gegen die Leitplanken und ist bewusstlos. Dann braucht er jemanden, der ihm hilft - und genau diese Dinge hat die GPDA in den vergangenen drei oder vier Jahren enorm verbessert", erklärte der Red-Bull-Pilot.