• 05.10.2010 10:01

  • von Stefan Ziegler

De la Rosa: "Ich würde es wieder tun"

Der frühere Sauber-Fahrer Pedro de la Rosa über sein plötzliches Aus in Hinwil, die Testarbeit für Pirelli und seine Aussichten für die Zukunft

(Motorsport-Total.com) - Viele Jahre lang war Pedro de la Rosa nur in zweiter Reihe tätig und erledigte für McLaren die Testarbeit, ehe er 2010 seine große Chance witterte: Der Spanier unterschrieb beim Sauber-Team und kehrte damit in die Riege der Stammfahrer zurück, wurde aber unmittelbar nach dem Ende der Sommerpause durch Nick Heidfeld ersetzt. Nun ist de la Rosa wieder einmal auf Cockpitsuche.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa sieht sich auch in Zukunft im Renncockpit eines Formel-1-Autos

Das plötzliche und unerwartete Aus bei Sauber habe ihn geschockt, wie er gegenüber 'Autosport' zu Protokoll gibt. "Es gab keine Hinweise darauf, dass sie mich ersetzen würden. Das war eine sehr traurige Entscheidung seitens des Teams. Ich war schwer überrascht, denn es standen ja noch fünf Rennen aus, jeder machte Druck und in Singapur hatten wir ein neues Aeropaket am Start."#w1#

Die Zuverlässigkeit wirft Sauber zurück

Wir hatten sehr hart gearbeitet, um dorthin zu gelangen. Das Auto hatte sich in den Rennen davor stark verbessert. Aus meiner Sicht heraus war es eine seltsame Entscheidung, doch das Leben geht weiter", meint der Formel-1-Routinier. "Ich habe ordentliche Arbeit geleistet und würde es wieder tun. Es war eine gute Erfahrung, nur das Ende war aus meiner Sicht halt nicht richtig", sagt de la Rosa.

"Es war eine gute Erfahrung, nur das Ende war aus meiner Sicht halt nicht richtig." Pedro de la Rosa

"Andererseits hatte ich eine interessante Zeit. Ich kann mich nur dafür bedanken", fügt der 39-Jährige hinzu, der speziell zu Saisonbeginn nur schwer in Fahrt kam. Schuld daran war aber in erster Linie die Technik, die de la Rosa mehrfach einen Strich durch die Rechnung machte. "Anfangs waren wir einfach nicht zuverlässig", erklärt er. "Deswegen verpassten wir das erste Drittel der Saison."

Und nun ist de la Rosa beim abschließenden Rennviertel 2010 nur noch Zuschauer - zumindest was eine aktive Rolle in den Grands Prix betrifft, denn bei Pirelli trat der frühere Sauber-Pilot die Nachfolge von Heidfeld an, um die neuen Reifen für 2011 zu erproben. Dass er diese Aufgabe übernehmen würde, sei allerdings nicht so klar gewesen, wie es von außen zunächst den Anschein gehabt habe.

Für andere Rennserien ist noch viel Zeit...

"So einfach war das nicht", meint de la Rosa. "Alle Welt sprach darüber, doch da hatten wir noch nicht einmal erste Gespräche geführt. Ich werde aber lernen und das macht mich vielleicht im Hinblick auf 2011 interessant. Es wird schwierig, doch ich werde mich dieser Sache zu einhundert Prozent widmen. Keine Ahnung, welche Teams ein Cockpit frei haben werden, doch ich arbeite bereits daran."

"Du hast nie das falsche Alter für die DTM, die WTCC oder Le Mans." Pedro de la Rosa

Die Konzentration des langjährigen Testfahrers gilt nach wie vor der Formel 1 - de la Rosa fürchtet, bei einem Wechsel in eine andere Rennserie komplett von der Bildfläche der "Königsklasse" zu verschwinden. "In meinem Alter kehrst du dann nicht mehr zurück", erläutert der spanische Rennfahrer und merkt an: "Du hast nie das falsche Alter für die DTM, die WTCC oder Le Mans."

"Ich werde bald 40 und das ist sicherlich kein Vorteil. Körperlich ist alles okay bei mir, denn nach einem Rennen bin ich nicht erschöpft. Ja, ich wurde ersetzt, doch es war ein gutes Jahr", findet de la Rosa. "Wenn man das Leistungsniveau des Teams in Betracht zieht, war das vielleicht meine beste Saison in der Formel 1", sagt de la Rosa. "Deswegen bin ich überrascht, aber auch so entspannt."