De la Rosa hat mit den V8-Motoren keine Freude
Während viele der Meinung sind, dass sich durch die V8-Motoren nicht viel ändern wird, empfindet Pedro de la Rosa nun weniger Fahrspaß
(Motorsport-Total.com) - Jacques Villeneuve ist einer von jenen Piloten, die die Umstellung des Motorenformats auf 2,4-Liter-V8-Triebwerke sogar positiv sehen, weil dadurch angeblich mehr Überholmanöver entstehen sollen, doch einer seiner Kollegen, Pedro de la Rosa, kann diese Meinung überhaupt nicht verstehen. Für ihn verkommt die Formel 1 durch diese Maßnahme zu einer besseren GP2.

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Für Pedro de la Rosa hat die Formel 1 deutlich an Attraktivität verloren
"Das Fahren ist jetzt viel einfacher und körperlich weniger anstrengend", beschwerte sich der McLaren-Mercedes-Edelreservist gegenüber der 'Marca'. "Man kann jetzt einen Test bestreiten und locker 100 Runden am Tag hinlegen. Es ist so, als würde man einen Marathonläufer darum bitten, jeden Kilometer in 3:20 anstatt in 3:15 zu laufen. Das nimmt den Adrenalinschub weg und auch die bisher erforderlichen Fahrqualitäten. Mir kommt das Auto jetzt wie in der GP2 vor."#w1#
"Wenn man die Leistungseinbußen mit weniger Anpressdruck kombiniert hätte, würde das Auto immer noch Spaß machen, aber wenn das Auto gleich bleibt und man 200 PS wegnimmt, dann wird es zu einfach. Sie haben es einfach übertrieben, was die Reduktion der Leistung angeht. Sie hätten gleichzeitig auch den Anpressdruck um 20 Prozent reduzieren müssen", schimpfte de la Rosa, der lieber beim diesjährigen Motorenformat geblieben wäre.

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Mit den neuen V8-Motoren kann man Pedro de la Rosa keine Freude machen Zoom
In der Formel 1 gilt der Grundsatz: Je mehr Leistung man hat, desto mehr Anpressdruck benötigt man, um diese auf den Asphalt zu bekommen. Mit weniger starken Motoren bei unveränderter Aerodynamik sollte es nun aber einfacher werden, die Autos in den schnellen Kurven auf der Straße zu halten. Anders ausgedrückt: Eine Kurve, die 2005 gerade mal so am Limit gefahren werden konnte, müsste 2006 eigentlich ohne Probleme voll gehen.
Davon abgesehen ist es aus Sicht von Puristen natürlich schade, dass die PS-Zahlen von über 900 auf gut 700 fallen werden, wenngleich sich wenigstens an den Drehzahlen nicht viel ändern wird. Den Sound der neuen Motorengeneration empfindet de la Rosa jedenfalls als zu unspektakulär: "Sogar das Publikum wird den Unterschied in der Geräuschkulisse mitbekommen. Die ist viel weniger aufregend als bisher", meinte er.

