• 12.10.2002 16:17

  • von Marcus Kollmann

"DC": Karriereende erst nach Gewinn der Fahrer-WM

Der McLaren-Pilot spricht über das Thema Rücktritt aus der Formel 1 und seine ungebrochene Motivation

(Motorsport-Total.com) - 31 Jahre ist er bereits alt und 140 Formel-1-Rennen Erfahrung besitzt er darüber hinaus. Des Weiteren konnte er in seiner bisherigen Karriere 12 Mal als Sieger, 25 Mal als Zweiter und 20 Mal als Dritter in der Formel 1 auf das Podium steigen, doch der Gewinn der Fahrerweltmeisterschaft - ultimatives Ziel eines jeden Rennfahrers der in der Königsklasse an den Start geht - ist ihm noch nicht gelungen. Die Rede ist natürlich von McLaren-Mercedes-Pilot David Coulthard.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Rücktritt aus der Formel 1? Für "DC" ohne Fahrertitel derzeit undenkbar

Gegenüber der englischsprachigen Motorsportpresse meinte der Schotte jetzt, wo eine weitere Saison hinter ihm liegt in der er zwar das Beste aus seinen Möglichkeiten machte, auf Grund des im Vergleich zur Konkurrenz erst in der Endphase des Jahres konkurrenzfähiger werdenden Silberpfeils aber erneut nicht ernsthaft um den Titel kämpfen konnte, dass er keinesfalls aufgeben wird.

Während die Aussage des Schotten, wonach er im nächsten Jahr wieder alles daran setzen werde die Fahrerweltmeisterschaft zu gewinnen und das auch schaffen kann wenn er nur einen wettbewerbsfähigen Boliden zur Verfügung gestellt bekommt, die meisten Formel-1-Experten mittlerweile kalt lässt, seinen Fans zugleich aber imponiert, zeugen die Worte doch von Ausdauer und Ehrgeiz, fragt sich auch Coulthard wie lange er sich noch im PS-Zirkus halten kann.

Nachdem ihn Mika Häkkinen in den letzten sechs Jahren in den Schatten stellte und ihm vormachte wie man Weltmeister wird, schickt sich nun Kimi Räikkönen an seinen schon seit 1996 in den Diensten der Silbernen stehenden Teamkollegen den Schneid abzukaufen. Im teaminternen Duell in der Qualifikation gelang das Räikkönen dieses Jahr schon recht gut, denn da konnte er "DC" zehn Mal hinter sich lassen. Im Rennen konnte der Schotte den Spieß dann aber umdrehen. Dank eines zuverlässigeren Autos und seiner Erfahrung holte er doppelt so viele WM-Punkte wie sein Teamkollege.

Dass Räikkönen ihm in seiner zweiten Saison bei McLaren-Mercedes aber vollkommen in den Hintergrund drängen wird und er gezwungen sein könnte einzusehen dass es mit dem Gewinn des Fahrertitels nichts mehr wird und besser wäre abzutreten, daran glaubt Coulthard nicht und daran verschwendet er keine Gedanken. Befragt welcher Zeitpunkt in seinen Augen ideal wäre den Helm an den Nagel zu hängen meinte er: "Wenn ich die Weltmeisterschaft gewonnen habe. Ich hoffe aber, dass das nicht nächstes Jahr passiert, denn ich möchte mich nicht schon nach der nächsten Saison zur Ruhe setzen sondern ich will den Titel im Jahr darauf holen", gab der 31-Jährige diplomatisch zu verstehen, dass die Silberpfeile 2003 wohl noch nicht stark genug sein werden sich gegen Ferrari durchzusetzen.

Während andere Piloten auf Grund der Stärke des Ferrari-Teams schon längst frustriert das Handtuch geworfen oder sich anderen Dingen wie dem Golf spielen oder der eigenen Familie zugewendet hätten, so wie es zum Beispiel Häkkinen tat, hat Coulthard von der Formel 1 noch längst nicht genug: "Mika hatte seine Familie und die war ihm wichtig. Ich habe so etwas im Moment aber nicht und ich liebe das Rennfahren, ich liebe die Formel 1 und kann mir gar nicht vorstellen das nicht mehr zu tun. Zweifelsohne wird sich das aber eines Tages ändern."