Davidson: "Punkte wären fantastisch"

(Motorsport-Total.com) - Das Wochenende in Malaysia begann für BAR-Honda-Testfahrer Anthony Davidson völlig gewöhnlich. Da er in diesem Jahr am Freitag kein drittes Auto mehr steuern darf, steht er jeweils nur als Ersatzmann bereit, falls einer der beiden Stammpiloten, Jenson Button oder Takuma Sato, nicht einsatzfähig sein sollte. Solche Gelegenheiten ergeben sich jedoch nicht oft. Auch als am Freitagabend bekannt wurde, dass Sato einen Fieberschub habe, glaubt Davidson nicht an einen Renneinsatz.

© xpb.cc

Anthony Davidson möchte das Beste aus der Situation machen

Der Rückflug für Samstagabend war bereits gebucht, am Freitagabend versuchte er, vor dem Motorhome des Teams die Zeit totzuschlagen. Wenn alle Fernsehteams von der Strecke abgereist sind, gibt es für einen Ersatzfahrer noch weniger zu tun. "6:30 Uhr stand ich auf und packte gerade meine Taschen für die Abreise", so Davidson gegenüber 'Autosport-Atlas'. "Dann rief mein Manager Ron Meadows an und fragte: 'Wo bist du?' Ich sagte: 'Im Hotel.'"#w1#

Meadows eröffnete seinem Schützling, dass es eine gute Chance gäbe, dass er nun Satos Cockpit übernehmen würde. Davidson nahm sein Gepäck dennoch mit zur Strecke - sicher ist sicher. "Gegen 8 Uhr habe ich es dann gewusst, um 9 Uhr saß ich im Auto. Viel Zeit hatte ich also nicht", so der Engländer weiter. Sorgen machte er sich aber keine.

"Ich war darauf vorbereitet, genau deswegen bin ich ja auch hier", erklärte er. "Man muss in jeder Lage darauf vorbereitet sein. Ich habe noch einen kleinen Jetlag, weil ich erst am Donnerstag ankam. Die ideale Situation wäre sicher gewesen, wenn ich schon viel früher hier gewesen wäre, um mich an die Hitze und die Zeitzone zu gewöhnen. Aber es ging alles so schnell, dass ich keine Zeit hatte, nervös oder aufgeregt zu sein."

Zugute kam ihm, dass ihm der 'Sepang International Circuit' nicht unbekannt war. Immerhin drehte er 2004 als Freitagstester bereits seine Runden. Auch die Bedingungen sieht er nicht als Hindernis an: "Damit kann ich umgehen. Ich habe hart an meiner Fitness gearbeitet und bin in diesem Jahr schon viel gefahren. Wir Briten leiden unter der Luftfeuchtigkeit vielleicht noch etwas mehr als die Einheimischen, aber ich denke nicht, dass das ein Problem werden wird."

In seinem ersten Qualifying im Einzelzeitfahren zog sich der 25-Jährige gut aus der Affäre, wenn man bedenkt, dass er erst wenige Stunden zuvor von seinem Einsatz erfuhr. Zwar konnte er nur beide Jordan, beide Minardi und den Sauber von Jacques Villeneuve hinter sich halten, doch er betrat dabei auch Neuland. "Es war das erste Mal, dass ich einen BAR mit einer Quali-Spritmenge fuhr. Es war gut, nur wäre ich gerne später auf die Piste gegangen", so Davidson, der als Erster auf die Strecke musste und somit noch einen sehr staubigen Belag vorfand.

Mit Erwartungen für das Rennen bleibt er vorsichtig. "Mit einem Top-10-Ergebnis wäre ich zufrieden", erklärte er. "Im besten Fall würde ich ein paar Punkte für das Team einfahren. Das wäre fantastisch. Ich werde sicher alles geben. Man weiß ja nie, wann sich diese Chance wieder ergibt." Zumindest eines möchte er sich ersparen: Bei seinen bisher zwei Formel-1-Einsätzen 2002 im Minardi (als Ersatz für Alex Yoong) beendete er die Rennen jeweils im Kiesbett...