Renault und Toyota dominieren das erste Qualifying
Alonso holte sich in Malaysia die provisorische Pole vor Trulli und Fisichella - Ferrari schwer geschlagen und nicht in den Top 10
(Motorsport-Total.com) - Bei bis zu 38 Grad Luft- und 54 Grad Streckentemperatur lieferte uns die Formel 1 heute ein besonders spannendes erstes Qualifying in Malaysia ins Haus. Die provisorische Pole Position sicherte sich erwartungsgemäß Fernando Alonso (Renault), dahinter klassierten sich jedoch einige Piloten, die kaum jemand auf der Rechnung hatte.

© xpb.cc
Alonso sicherte sich seine zweite Qualifying-Bestzeit in Malaysia nach 2003
Vor allem Toyota-Pilot Jarno Trulli, schon am Vormittag Schnellster, legte eine Superrunde hin und schrammte nur um 0,090 Sekunden an der Bestzeit vorbei. Diese markierte Alonso in 1:32.582, was einen neuen Streckenrekord für den 'Sepang International Circuit' bedeutet. Die beeindruckende Pace der Renaults bestätigte auch Giancarlo Fisichella als Dritter mit 0,183 Sekunden Rückstand. Für morgen sind die blau-gelben Renner damit wahrscheinlich zu favorisieren.#w1#
Ralf Schumacher trotz leichtem Fehler Fünfter
Aus deutscher Sicht sorgte Ralf Schumacher für eine positive Überraschung, denn der Toyota-Fahrer landete trotz eines leichten Fahrfehlers im ersten Sektor mit nur 0,524 Sekunden Rückstand auf dem fünften Platz. Vor ihm klassierte sich noch Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes), dem 0,257 Sekunden auf die Spitze fehlten. Der Finne kann damit morgen im zweiten Qualifying durchaus noch in den Kampf um die Pole Position eingreifen.
Stark verbesserte präsentierte sich das BMW WilliamsF1 Team mit Mark Webber (+ 0,622) auf Platz sechs und Nick Heidfeld (+ 0,882) auf Platz acht. Im Sandwich der beiden hatte Juan-Pablo Montoya 0,751 Sekunden Rückstand, womit er das prestigeträchtige Stallduell bei den "Silberpfeilen" gegen Räikkönen klar verloren geben musste. Bemerkenswert hingegen die Leistung von BAR-Honda-Pilot Jenson Button (+ 1,034), der das vierte Freie Training versäumt hatte und nach einem Motorwechsel immerhin noch Neunter wurde.
Komplettiert wurden die Top 10 von Christian Klien, der damit im Red-Bull-Duell bereits zum zweiten Mal David Coulthard (11./+ 1,227) hinter sich lassen konnte, obwohl er nach einem Verbremser in der ersten Kurve schon nach dem ersten Sektor weit zurücklag. Ansonsten gab es im Mittelfeld keine großen Überraschungen, wenngleich man sich von Felipe Massa (13./+ 1,569) und Jacques Villeneuve (beide Sauber-Petronas/16./+ 2,305) beim Heim-Grand-Prix von Sponsor Petronas doch etwas mehr erwartet hätte.
Ferrari auf eine schnelle Runde weit weg vom Fenster
Die Erkenntnis schlechthin war jedoch die katastrophale Performance von Ferrari, denn obwohl sich die beiden Fahrer keinen ersichtlichen Fehler leisteten, schrammten sie deutlich an den Top 10 vorbei. Michael Schumacher wurde mit 1,490 Sekunden Rückstand Zwölfter, Rubens Barrichello (+ 1,580) trotz späterer Position in der Startreihenfolge gar nur 14. Größtes Problem waren offenbar die Bridgestone-Reifen, deren stärke eher lange Distanzen als eine schnelle Runde sind. Der Sieg am Sonntag ist damit wohl außer Reichweite - zumindest unter normalen Umständen...
Bei den Hinterbänklerteams Jordan-Toyota und Minardi-Cosworth setzten sich Narain Karthikeyan beziehungsweise Patrick Friesacher gegen ihre Stallkollegen durch, wie erwartet spielten sich diese internen Kämpfe aber nur auf den Positionen 17 bis 20 ab. Etwas weiter vorne: Sato-Ersatz Anthony Davidson auf Platz 15 mit 2,284 Sekunden Rückstand, was angesichts seiner schwierigen Ausgangsposition durchaus respektabel ist.
Die Startaufstellung ist damit aber noch lange nicht entschieden, denn morgen geht es in Rennkonfiguration in die wichtige zweite Session, deren Zeiten zu den heutigen addiert werden. Alles wird davon abhängen, wer die Tanks wie voll macht. Ferrari erhofft sich noch eine Verbesserung in die Top 10, was angesichts der doch recht knappen Abstände hinter der Spitzengruppe nicht völlig unmöglich erscheint. Die ersten beiden Startreihen werden sich aber die Renaults, Toyotas und Räikkönen untereinander ausmachen.

