Davidson hat sich bei "Schumi" die Linie abgeschaut

Dass er bei den Freitagstests so gut abgeschnitten hat, hat Anthony Davidson zum Teil auch Michael Schumacher zu verdanken

(Motorsport-Total.com) - Von allen Freitagstestern der Saison 2004 war Anthony Davidson mit Sicherheit derjenige, der am öftesten positiv aufgefallen ist. Der junge Brite fuhr einige Male sogar ganz noch vorne, lernte die Strecken schnell und leistete im BAR-Honda-Team in Sachen Reifenwahl wichtige Vorarbeit für die beiden Stammpiloten.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson

Anthony Davidson könnte nächstes Jahr noch bei BMW-Williams landen

Dass er sich so schnell an die Formel 1 gewöhnt hat, hängt zum Teil auch mit Michael Schumacher zusammen: "Auf einigen Strecken habe ich die Ideallinie gelernt, indem ich hinter Michael nachgefahren bin", gab der Brite am Wochenende zu. "In Monaco war ich zum Beispiel sogar schneller als er. Ziemlich cool! Ich war dort auch schneller als Jenson, aber er hat den Journalisten erzählt, ich hätte frische Reifen und wenig Benzin gehabt, obwohl das gar nicht stimmte."#w1#

Tendenziell freilich hatte Davidson sehr wohl bessere Voraussetzungen als seine Teamkollegen Button und Sato, weil er seinen Motor für das Rennen am Sonntag nie schonen musste und daher auf höhere Drehzahlen bauen konnte. Dies galt auch für alle anderen Freitagstester, die sich aber bei weitem nicht so spektakulär in Szene setzen konnten wie er. Quasi als Belohnung darf er Anfang Dezember einen BMW-Williams testen - mit Chancen auf einen Rennvertrag.

Die Saison 2004 sieht der 25-Jährige im Nachhinein als "wichtiges Lehrjahr": "Ungefähr 85 Prozent der Strecken waren neu für mich. Auf Strecken wie Shanghai und Bahrain hat das Team GPS-Daten verwendet, um die Runde zu simulieren. Auch die Videospiele basieren auf denselben Daten, also habe ich zum Beispiel Monaco auf der PlayStation gelernt. Das war erstaunlich genau, abgesehen von einer Passage, die im Game voll ging, in der Realität aber nicht, was ich schnell feststellte..."

Was Davidson nächstes Jahr machen wird, ist noch nicht endgültig entschieden. Alles hängt davon ab, wie er sich beim BMW-Williams-Test ab 1. Dezember in Jerez de la Frontera schlagen wird. Eine Woche später sitzt dann Nick Heidfeld im FW26 - und aller Voraussicht nach wird der schnellere der beiden Piloten als Teamkollege für Mark Webber unter Vertrag genommen. Sollte dies nicht klappen, würde Davidson dritter Mann bei BAR-Honda bleiben.