Das 'Whiteways Technical Centre' von Renault
Seit 1992 besteht die Fabrik in Enstone, in der alle Renault-Boliden für die Formel 1 entstehen, seit man sie von Benetton gekauft hat
(Motorsport-Total.com) - 1992 wurde in einem entlegenen Teil der englischen Grafschaft Oxfordshire das 'Whiteways Technical Centre' gegründet. Die hochmoderne Anlage spielt seit langem eine wichtige Rolle in der Struktur des Renault-Teams.

© Renault
Die Renault-Fabrik in Enstone gehört zu den modernsten der Königsklasse
Mehr als 500 Angestellte arbeiten im Renault-Workshop in Enstone tagtäglich an der Entwicklung der gelb-blauen Boliden der "Equipe Jaune" - von der Forschung über die Konstruktion bis zur Produktion befindet sich im 'Whiteways Technical Centre' alles unter einem Dach.#w1#
Bob Bell ist der Chef der Fabrik in Enstone
Bob Bell verantwortet als Technischer Leiter sämtliche Aktivitäten des Renault-Workshops in Enstone. Gegen Ende des Jahres 2004 gab er den Startschuss für eine nachhaltige Restrukturierung der Designabteilung, um die Kontinuität und Effizienz zu optimieren. Chefdesigner Tim Densham arbeitet nun mit dem neuen stellvertretenden Chefdesigner Martin Tolliday zusammen. Diese neue Konstellation stellt sicher, dass das Design des Renault-Boliden von Jahr zu Jahr eine kontinuierliche Linie verfolgt. Auch die Entwicklungsarbeit während der laufenden Saison sowie die Zusammenarbeit mit dem Renault-Motorenworkshop in Viry-Châtillon wird durch die Umstrukturierung weiter optimiert. Gleiches gilt auch für verschiedene Projekte mit den technischen Partnern von Renault. In den kommenden Wochen wird das Führungsteam in Enstone zudem weiter verstärkt.
Als Leiter der Aerodynamikabteilung koordiniert Dino Toso die Arbeit im Windkanal. Neben seiner Rund-um-die-Uhr-Aufgabe in Enstone verbringt er neun Tage im Monat im 'Fondmetal'-Windtunnel in Italien, wo er in verschiedene Projekte eingebunden ist.
In Enstone befindet sich auch ein Sieben-Stempel-Chassisprüfstand: Die Apparatur erlaubt mit ihrem aufwändigen Hydrauliksystem die Simulation aller Beanspruchungen, die die einzelnen Strecken an die Fahrwerkskomponenten stellen. Anfang des Jahres 2004 nahm Renault zudem einen Getriebeprüfstand in Betrieb.
Renault baut möglichst viele Teile unter dem eigenen Dach
Die Philosophie des Renault-Teams beruht darauf, möglichst große Teile selbst zu kontrollieren. Entsprechend beherbergt der Workshop in Enstone auch eine beeindruckende Produktionsstätte. Dazu zählt auch das weltweit führende 'Advanced-Digital-Manufacturing-Center' von '3D Systems'. Hier produziert Renault mit sechs lasergestützten Fertigungsmaschinen pro Jahr rund 15.000 Komponenten vom Windkanalmodell bis zum Chassisteil. Die Kapazitäten wurden in den vergangenen beiden Jahren deutlich erweitert. Heute verfügt das Renault-Team in Enstone über die fortschrittlichsten Produktionsmaschinen der gesamten Formel 1. Darüber hinaus erforschen die Ingenieure ständig neue Fertigungsprozesse und -technologien.
Diese Werkzeuge versetzen Renault nicht nur in die Lage, kurzfristig Erfolge auf den Rennstrecken einzufahren. Sie bilden gleichzeitig die Grundlage für eine stetig steigende Leistungskurve von Saison zu Saison - und damit auch für den angestrebten Gewinn der WM-Titel in den kommenden Jahren.

