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Darf Nick Heidfeld zu BMW-Williams?
Nick Heidfeld konnte mit Leistungen überzeugen - nun steht das Williams-Team vor einer schweren Entscheidung
(Motorsport-Total.com) - Die Situation bei BMW-Williams gestaltete sich vor einigen Wochen noch recht überschaubar. Nick Heidfeld und BAR-Honda-Testfahrer Anthony Davidson sollten in Jerez ihr Können unter Beweis stellen. Dem gegenüber stand Antonio Pizzonia, der dem Team als Testfahrer schon gut bekannt war. Derjenige, der bei den Testfahrten den besten Eindruck machen würde, sollte das zweite Cockpit neben Mark Webber für die Saison 2005 bekommen.

© xpb.cc
Nick Heidfeld hofft auf das Stammcockpit im BMW-Williams-Team
Den ersten Dämpfer erhielt Davidson, denn das BAR-Team gab den Engländer nicht frei. Williams habe Forderungen gestellt, die eine Freigabe unmöglich gemacht hätten - das Williams-Team erklärte wenig später Ähnliches auch über BAR. So verblieben Pizzonia und Heidfeld, und Teamchef Frank Williams nahm dem Vergleichstest sofort den Wind aus den Segeln.#w1#
"Wir schätzen, dass unser Testfahrer Antonio Pizzonia der wahrscheinlichste Kandidat für diesen Platz ist, aber das ist kein vorherbestimmtes Ergebnis", erklärte er Mitte November gegenüber 'Eurosport'. Einige Medien, vor allem deutsche, waren beunruhigt: War der Test des Mönchengladbachers nur eine Farce?
Als beide Protagonisten dann gemeinsam auf der Strecke waren, änderte sich der Ton. Heidfeld müsse nun schon etwas Besonderes leisten. Genau das tat er dann auch. Der Mönchengladbacher war schnell, technisch versiert und gab den Ingenieuren ein gutes Feedback. "Reine Geldverschwendung und purer Blödsinn von Williams, Heidfeld und Pizzonia gegeneinander testen zu lassen. Alle wissen, dass Heidfeld der bessere Mann ist", erklärte Hans-Joachim Stuck der 'Bild am Sonntag'.
"Ich würde ihn blind nehmen, weil er der beste Fahrer auf dem Markt ist. Ich weiß, dass BMW Nick favorisiert", erklärte auch Gerhard Berger vor einigen Tagen. Nun bekommt man den Eindruck, auch Williams komme um Heidfeld nicht mehr herum. Auch wenn, wir von vielen Seiten vermutet, nur ein Testvertrag im Raum stand: Der 27-Jährige empfahl sich für höhere Aufgaben und ließ Pizzonia zumindest zum Teil, im Regen stehen.
"Ein Duo Pizzonia/Webber wäre ein Debakel für BMW", so Stuck, und das nicht nur, weil Mark Webber noch immer gereizt auf die Aussagen Pizzonias zur gemeinsamen Jaguar-Zeit reagiert. Gute Freunde werden die beiden sicher kaum noch. Doch die Entscheidung im BMW-Williams-Team hat auch andere Geburtshelfer.
Die brasilianische Mineralölfirma 'Petrobras', Sponsor des Teams, würde sich mit einem zweiten Fahrer namens Pizzonia sicher besser anfreunden können. Sollte er dann jedoch so weit hinter Webber liegen wie zur Jaguar-Zeit, bestünde das Team quasi aus nur einem Fahrer. Wie 'Petrobras' oder gar BMW mit dieser Misere umgehen würde, steht auf einem anderen Blatt. Das viel zitierte "Shoot-out" hat die Entscheidung aber gewiss nicht vereinfacht.

