• 21.10.2010 15:27

  • von Stefan Ziegler

Danner: "Nico adaptiert seine Fahrweise besser"

Der ehemalige Formel-1-Pilot Christian Danner sieht Michael Schumacher aufgrund der Charakteristik der Rennreifen in diesem Jahr etwas im Hintertreffen

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2010 neigt sich ihrem Ende zu, doch Michael Schumacher tut sich scheinbar noch immer schwer damit, sich an die aktuellen Gegebenheiten zu gewöhnen. Teamintern zieht der 41-Jährige nach wie vor den Kürzeren gegenüber Nico Rosberg, der den Rekordchampion offenbar locker im Griff hat. Laut Christian Danner liegt dies hauptsächlich an der Charakteristik der Reifen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher, Nico Rosberg

Nico Rosberg vor Michael Schumacher: Leidet "Schumi" unter den Vorderreifen?

"Michael ist es gewohnt, ein Formel-1-Auto zu fahren wie einen Gokart", erläutert der TV-Experte bei 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!). Schumacher benötige viel Grip an der Vorderachse, um seinen Fahrstil optimal umzusetzen. Die aktuellen Bridgestone-Reifen lassen solche Manöver aber wohl nicht zu: "Michael kann das Auto nicht in dieses Fahrverhalten zwingen, weil es der Vorderreifen es nicht aushält."

Aus diesem Grund versuche der siebenmalige Weltmeister, das Heck "per Abstimmung nervös zu machen", wie Danner zu Protokoll gibt. Mit bedingtem Erfolg, denn bei zu viel Übersteuern rutscht selbst Schumacher von der Ideallinie. "Genau das passiert Michael in langsamen Kurven", meint Danner und zieht für sich die Schlussfolgerung: "Nico adaptiert seine Fahrweise einfach besser."

"Kann sein, dass er sich dessen gar nicht bewusst ist", hält der ehemalige Formel-1-Fahrer fest. Für Danner ist klar: Die veränderten Rahmenbedingungen setzen Schumacher zu. Früher "testete er mit Ferrari und Bridgestone zigtausende Kilometer im Jahr", erklärt der Deutsche und fügt hinzu: "Bridgestone baute die Reifen damals genau so, wie er sie haben wollte, Ferrari das Auto dazu."

Nun muss Schumacher seine Hoffnungen in das neue Mercedes-Fahrzeug für 2011 und nicht zuletzt auch in die neuen Formel-1-Reifen von Pirelli setzen. Gelingt dem Routinier damit die Wende zum Besseren? Danner zeigt sich skeptisch: "Nach ersten Informationen, die man unter der Hand bekommt, ist der Pirelli-Reifen nicht so anders als der aktuelle Bridgestone", sagt der TV-Experte.