• 19.10.2010 16:07

  • von Roman Wittemeier

Rosberg: Die zwei Seiten der Medaille

Nico Rosberg zieht drei Rennen vor dem Saisonende schon einmal Bilanz: Vergleich zum Teamkollegen gut, das Punktekonto weniger

(Motorsport-Total.com) - Für Nico Rosberg hat sich der Wechsel von Williams zu Mercedes weniger gelohnt als gedacht. Zwar konnte der gebürtige Wiesbadener 2010 endlich wieder das Podest besuchen - ein solcher Erfolg war ihm im Vorjahr verwehrt geblieben -, aber unter dem Strich gibt es Ernüchterung. Immerhin war Rosberg zum Nachfolgeteam der Weltmeistermannschaft Brawn gegangen, um Siege einzufahren.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg sieht für die Mercedes-Mannschaft viel Arbeit bezüglich 2011

"Die Sache hat zwei Seiten", erklärt der 25-Jährige im Magazin 'Autosprint'. "Einerseits gibt es den Vergleich zum Teamkollegen. Diesbezüglich bin ich sehr glücklich", meint Rosberg mit Blick auf sein Stallduell gegen Rekordchampion Michael Schumacher. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der jüngere der beiden Silberpfeil-Piloten hat 122 Zähler, der ältere nur 54.

"Aber wenn wir uns die generellen Ergebnisse anschauen, dann muss ich ehrlich sagen, dass ich mir mehr erhofft hatte", gibt Rosberg zu bedenken. Auch hier belegen die nüchternen Werte aus der WM-Tabelle, dass der Deutsche eine realistische Einschätzung liefert: 2009 war Rosberg mit Williams auf Rang sieben der Fahrerwertung, diesen Rang belegt er auch jetzt wieder. Einzig die drei Podestplätze in Sepang, Schanghai und Silverstone gab es als Steigerung.

"Als ich bei Mercedes unterschrieb, ging ich fest davon aus, dass Button mein Teamkollege sein wird", erinnert sich Rosberg an seinen Wechsel. "Als ich dann hörte, dass Jenson das Team verlassen wird, hatte ich auf einen erfahrenen und starken Teamkollegen gehofft. So gesehen war ich natürlich glücklich, als man Schumacher verpflichtete."

¿pbvin|512|3205||0|1pb¿"Auf der anderen Seite wusste ich nicht so genau, was mich erwarten würde. Ich kannte Michael als Mensch nicht, wusste aber, dass er eine Freundschaft mit Ross Brawn pflegt. Ich hatte keine Ahnung, ob sich das auf meine Situation im Team auswirken würde. Aber alles hat sich bestens entwickelt", fasst Rosberg zusammen. Entwickeln müsse sich nun das Auto für 2011.

"Ich hoffe, dass wir siegen können, aber der Abstand zu den Topteams ist nicht gerade gering. Es ist machbar, aber es ist viel Arbeit", sagt der Weltmeistersohn über die Chancen 2011. "Wenn ich ein Auto hätte, das für Siege gut wäre, dann würde ich mich nicht mit einem Einzelerfolg zufrieden geben - ich würde bis zum Schluss um den Titel kämpfen wollen. Das will jeder Fahrer. Da bin ich keine Ausnahme."