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Damon Hill macht sich Sorgen um die Formel 1
Mit Besorgnis verfolgt Ex-Weltmeister Damon Hill, in welche Richtung sich die Formel 1 im Augenblick entwickelt
(Motorsport-Total.com) - Damon Hill, Weltmeister von 1996, verfolgt besorgt, wie sich die Formel 1 momentan entwickelt. Der Brite kritisierte im Vorfeld des Rennens in Silverstone, dass kommerzielle Überlegungen immer mehr Bedeutung erlangen, während der Sport an sich in den Hintergrund rückt. Dies schade dem Ansehen der Königsklasse und koste Fans, erläuterte er.

© Imago
Früher Formel-1-Pilot, heute erfolgreicher Geschäftsmann: Damon Hill
"Die Formel 1 ist eine Festung, aber das ist ein Fehler", teilte Hill dem 'Independent' mit. "Sie könnte viel mehr Ansehen und Wert erlangen, wenn sie ihre Verantwortung gegenüber den Millionen, die ihre Existenz erst möglich machen, erkennen würde. Die Formel 1 sollte sich lieber Gedanken darüber machen, wie man den Entertainment-Faktor erhöhen könnte, weniger darüber, ob man in China oder Bahrain wahrgenommen wird oder nicht."#w1#
Regelwerk ist "nicht Bernies Aufgabe", findet Hill
Es sei außerdem Aufgabe der FIA, für Vorschriften zu sorgen, die spannende Rennen garantieren, begrüßte der 42-Jährige den jüngsten Vorstoß von Max Mosley. Bernie Ecclestone habe "einen brillanten Job" gemacht, "den professionellsten Sport der Welt" zu erschaffen, "aber das ist nicht seine Aufgabe. Das ist Aufgabe von Max, der FIA. Und um den Sport geht es nun einmal - um junge Menschen, die in extrem teuren Autos zu gewinnen versuchen."
"Ich finde einfach, das Pendel schlägt zu sehr in Richtung Kommerz anstelle des Sports aus", fuhr Hill fort. "Ich will nicht sagen, dass die Teams keine wichtigen Elemente der Show sind, denn sie bauen wunderschöne Autos und sind sehr wohl wichtig, aber die eigentlichen Stars sind die Fahrer." Er vertritt die Ansicht, dass die Fahrer wieder in den Vordergrund rücken sollten und dass die Autos entsprechend nivelliert werden müssen, um offenere Duelle zu ermöglichen.
"Flavio, du hast das Rennen nicht selbst gewonnen!"
Auch kritisierte Hill einige Persönlichkeiten der Formel 1: "Flavio Briatore ist ein eigener Fall. Flavio, du hast das Rennen nicht selbst gewonnen", wandte er sich ironisch an den Renault-Boss. "Die Teamchefs sollten es nicht nötig haben, sich ständig ins Rampenlicht zu rücken." Auch das Alter der Verantwortlichen hinter den Kulissen ist seiner Meinung nach ein Problem: "Es gibt heutzutage diese Besessenheit von Jugend, aber Eddie Jordan ist mit 53 der jüngste Teamchef."
Hill hatte seine Karriere 1999 beendet, nachdem er für Brabham, Williams, Arrows und Jordan in der Formel 1 angetreten war. 1994 und 1995 wurde er Vizeweltmeister hinter Michael Schumacher, 1996 gewann er seinen einzigen Titel. Anschließend folgte der sportliche Absturz - mit wenigen Highlights: 1997 in Ungarn hätte er Arrows beinahe zum ersten Grand-Prix-Sieg verholfen und 1998 in Belgien triumphierte er als erster Jordan-Pilot in der Formel 1.

