• 25.12.2002 13:38

  • von Reinhart Linke

Damon Hill warnt vor zu großem Herstellereinfluss

Damon Hill warnt davor, dass die Automobilhersteller zu viel Einfluss auf die Formel 1 bekommen und ihr eigener Chef werden

(Motorsport-Total.com) - Ex-Formel-1-Weltmeister Damon Hill fürchtet, dass der Einfluss der Hersteller in der Formel 1 zu groß werden könnte. Die Automobilhersteller wollen sich selber Anteile an der Königsklasse des Motorsports sichern und damit ihr eigener Boss werden. Um dies durchzusetzen, haben sich die Hersteller unter der GPWC zusammengeschlossen. Wenn sie ihre Forderungen nicht durchsetzen können, wollen sie 2008 eine Konkurrenzserie betreiben.

Titel-Bild zur News: Damon Hill

Damon Hill: Einer muss den Herstellern sagen, wo es lang geht

Einen großen Einfluss der Automobilhersteller sieht Damon Hill jedoch als Gefahr. "Die Hersteller sind in der Automobilindustrie zu Hause", erklärte der Brite im Fachmagazin 'Autosport'. "Sie haben ihr Leben nicht mit Sport verbracht. Sie können sehr große Firmen leiten und versuchen, ein besseres Produkt zu produzieren und versuchen, die Kunden an sich zu binden. Doch darum geht es in diesem Sport nicht."

"Dieser Sport sollte eine Unterhaltung sein", findet der 42-Jährige, der zwischen 1992 und 1999 an insgesamt 115 Formel-1-Rennen teilnahm. "Es ist eine Arena und es besteht kein Unterschied zum alten Rom, wo es den Circus gab. Es ist ein Ort, wo die Leute hingehen, um abzuschalten. Sie kommen zu den Rennen um zu vergessen. Alle Leute arbeiten hart und wünschen sich Freizeit. Sie möchten nicht an einem Sonntagnachmittag dort sitzen und ein manipuliertes Rennen sehen."

Deshalb ist der Weltmeister von 1996 dafür, dass die Formel 1 weiterhin von einer unabhängigen Person wie derzeit Bernie Ecclestone geführt wird. "Jemand muss ihnen sagen, wo es langgehen soll", begründet Damon Hill. "Es muss Max Mosley, Bernie Ecclestone oder jemand anderes sein, aber irgendjemand muss es machen. Es ist gut, dass der Sport immer professioneller wird. Es ist gut, dass es mehr Investoren gibt. Aber es muss eine gemeinsame Linie geben und die Hersteller müssen wegen der Popularität des Sports dabei sein. Denn sie sind nicht der Sport."