• 13.07.2016 15:53

  • von Roman Wittemeier

Damon Hill: Ferrari hätte jüngeren Fahrer nehmen sollen

Ex-Formel-1-Weltmeister betrachtet die Vertragsverlängerung von Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen kritisch: Und wieder eine Chance für ein aufstrebendes Talent verbaut

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Grand Prix von Großbritannien 2016 in Silverstone hat Ferrari den Vertrag mit Kimi Räikkönen um ein weiteres Jahr verlängert. Für den Finnen war es erneut eine Zitterpartie, weil das Team aus Maranello durchaus auch andere Optionen in Betracht gezogen hat. Räikkönen 2017 - das weiß man, was man hat. Nach diesem Motto hat Ferrari gehandelt, meinen vielen Beobachter im Formel-1-Fahrerlager.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Ist immer noch sehr im Fokus der Öffentlichkeit: Kimi Räikkönen Zoom

"Für Kimi ist es in jedem Jahr immer das gleiche. Er muss immer wieder bangen um einen neuen Einjahres-Vertrag", sagt Ex-Weltmeister Damon Hill bei 'Sky Sports F1'. Der Brite erkennt die Vorzüge des Finnen. "Kimi Räikkönen hat so unglaublich viel Erfahrung, er war Weltmeister und kann sehr viel ins Team mit einbringen."

"Niemand will etwas Negatives über Kimi sagen, wir alle lieben ihn", so Hill. Dann fügt der Brite jedoch an: "Ich hätte gern gesehen, dass man einem jungen Fahrer eine Chance gibt. Aber so etwas ist natürlich immer etwas schwierig. Ich denke, dass das Verhältnis zu Sebastian Vettel dabei eine gewichtige Rolle gespielt hat. Die beiden passen gut zusammen, wachsen als Team besser zusammen und bauen gemeinsam etwas auf."

"Vettel ist zufrieden - das ist wichtig", stimmt Anthony Davidson zu. "Die beiden sind befreundet. Ich bin nicht sicher, inwieweit ein Fahrer bei so etwas tatsächlich ein Mitspracherecht hat, gefragt hat man ihn aber bestimmt. Sie werden von ihrer Wahl überzeugt sein, wenngleich viele andere denken, dass es ein von Vorsicht getriebener Schachzug ist. Er ist halt eine bekannte Größe."


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"Ferrari hat die Informationen vom Schwesterteam", erklärt der Ex-Formel-1-Pilot und heutige Toyota-Werksfahrer aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). "Sie wissen alles über Leute wie Grosjean. Er ist zweifellos schnell, ist auf dem Höhepunkt. Sie haben alle Daten. Gleichzeitig werden sie auch Fahrer wie Hülkenberg oder Perez auf der Liste gehabt haben. Irgendwie sind sie zu einer Entscheidung gekommen."