Da Matta: "Hauptproblem ist die Aerodynamik"
Cristiano da Matta über die gescheiterte Qualifyingumstellung, den verbesserten Toyota TF104B und den Startunfall in Indianapolis
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Deine Äußerungen vor diesem Rennen lassen vermuten, dass euer Auto zu wenig Abtrieb generiert. Könnte das in Indianapolis ein Vorteil gewesen sein, hier aber ein Nachteil?"
Cristiano da Matta: "Dass unser Auto zu wenig Abtrieb generiert, ist ja nicht neu. Das wissen wir seit Beginn des Jahres. Was uns in Indianapolis geholfen hat, ist klar die Art der Strecke mit einer langen Gerade. Unser Nachteil beim Abtrieb hat uns da nicht so weh getan. Indianapolis ist auch eine sehr ebene Strecke, daher lief unser Auto dort auch gut. Bei Bodenwellen haben wir unsere Probleme. Hier (in Magny-Cours; d. Red.) könnte uns der Abtrieb etwas mehr weh tun, auf der anderen Seite erwarten wir jedoch, dass wir uns gut schlagen werden und sogar Punkte holen können, weil die Strecke sehr eben ist. Dies liegt unserem Auto. Wir werden hier also nur einen Vorteil haben, in Indianapolis waren es noch zwei, aber unser Ziel ist es dennoch, Punkte zu holen. Dazu brauchen wir vielleicht etwas Glück, aber darauf konzentrieren wir uns."#w1#

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Cristiano da Matta wird erstmals nach Silverstone den neuen Toyota fahren
Frage: "Wurde beim neuen Auto, welches demnächst kommen soll, besonderes Augenmerk auf den Abtrieb gelegt?"
da Matta: "Es gibt viele Unterschiede zwischen dem alten und dem neuen Auto, aber alles zielt darauf ab, mehr Abtrieb und weniger Verwirbelungen zu generieren. Das Hauptproblem am Auto ist die Aerodynamik und darauf konzentrieren wir uns jetzt. Wir werden sehen, was dabei herauskommt."
Frage: "Das Qualifying wird nun doch nicht geändert. Hast du dich auf das neue System gefreut?"
da Matta: "Ich höre immer wieder, dass alle Fahrer darüber sprechen, wie viel Spaß es gemacht, mit wenig Sprit und mehreren Versuchen in die Qualifikation zu gehen. Jetzt hat man nur einen Versuch, geht der schief, steht man hinten. Ich habe mich auf das neue Format gefreut, aber das vorgeschlagene Format, welches die Ein-Runden-Qualifikation ersetzen sollte, würde die schnelleren Autos bevorzugen. Und der Überraschungsfaktor wäre auch weg. Damit würden auch einige strategische Spielereien wegfallen. Manchmal versucht man mit weniger Benzin etwas weiter vorne zu stehen und fährt eine andere Strategie. Für das Rennen selbst ist eine Ein-Runden-Qualifikation besser. Ein anderes Qualifying würde sicher mehr Spaß machen. Man kann das von beiden Seiten aus betrachten."
Frage: "Das neue Auto soll in Hockenheim eingesetzt werden, bist du es schon gefahren?"
da Matta: "Wir werden das Auto nach Silverstone in Jerez zum ersten Mal testen. Wir werden aber nur das neue Auto mit den neuen Teilen haben, das neue Aerodynamikpaket wird erst für das Hockenheim-Wochenende fertig. Es wird quasi ein Shakedown für das neue Chassis werden, an dem einiges verändert wurde. Aber auf dem Gebiet der Aerodynamik erwarten wir die meisten Fortschritte, und das neue Paket werden wir bei den Tests noch nicht haben."
Frage: "Christian Klien fuhr in Indianapolis beim Start in das Heck deines Autos. Was ist passiert?"
da Matta: "Ich habe nur hinten einen Schlag gespürt, als ich gerade für die zweite Kurve bremste. Ich kann nicht genau sagen, was passiert ist."
Frage: "Er sagt, du wärst plötzlich langsamer geworden."
da Matta: "Ich war neben Olivier und musste ihm am Kurveneingang Platz lassen, ansonsten hätte ich ihn gerammt, und das wollte ich sicher nicht tun. Ich musste also verlangsamen, um ihm Platz zu machen, dabei ging ich natürlich früher vom Gas. Aber so etwas passiert bei jedem Start. Man kann beispielsweise nicht in die zweite Kurve fahren wie im Qualifying. Auf so etwas muss man vorbereitet sein."

