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  • 11.09.2009 15:15

  • von Fabian Hust

"Crashgate": FIA und FOTA über Infoleck besorgt

Der Automobilweltverband FIA und die Teamvereinigung FOTA reagieren besorgt über die Tatsache, dass brisante Informationen an die Öffentlichkeit gelangten

(Motorsport-Total.com) - Die Öffentlichkeit ist mittlerweile gut informiert über Fakten, die dafür sprechen, dass Nelson Piquet beim Großen Preis von Singapur im vergangenen Jahr tatsächlich absichtlich in die Betonmauer gefahren ist, um eine Safety-Car-Phase auszulösen und damit Teamkollege Fernando Alonso zum Sieg zu verhelfen.

Titel-Bild zur News: FOTA-Meeting in Genf

Auch die FOTA ist besorgt: Wie können solche Informationen publik werden?

Wie diese Informationen an die Öffentlichkeit kommen konnten, ist der FIA bisher nicht bekannt, der Automobilweltverband wird den Vorfall untersuchen. Die FIA zeigte sich über den Vorfall ebenso besorgt wie die Teamvereinigung FOTA, der dies am Freitag sogar eine eigene Pressemitteilung wert war.#w1#

"Die FIA wird das genau untersuchen", erklärte ein Sprecher der FIA gegenüber dem 'Mirror'. "Das ist eine sehr ernste Angelegenheit. Die Mitglieder des Weltmotorsportrats müssen in der Lage sein, die Beweise selbst zu betrachten und mit den Involvierten zu sprechen, und müssen dann eine objektive Entscheidung fällen, die nicht auf Hörensagen oder Lecks basiert."

Die FIA hat erklärt, dass das Leck nicht in den eigenen Reihen zu suchen ist, durch das detaillierte Informationen an die Öffentlichkeit gelangt sind, unter anderem Telemetriedaten, die zeigen, dass Piquet bei seinem Dreher in die Streckenbegrenzung auf dem Gas stand.

Auch ein "Geständnis" von Piquet gelang an die Öffentlichkeit, zu dem ein Sprecher des Brasilianers dem 'Guardian' erklärte: "Uns liegen darüber keinerlei Informationen vor. Wir haben dies nicht veröffentlicht und wir wissen nicht, was das ist. Ich habe das angesprochene Dokument im Internet gesehen, aber ich weiß darüber so viel wie Sie."

"Alle Parteien dieses Disputs sollten das Recht auf eine faire Anhörung haben, die in privater und nicht in öffentlicher Umgebung stattfindet", teilte die FOTA in einer Pressemitteilung besorgt mit, und befürchtet einen Schaden für das Image und die Glaubwürdigkeit der Formel 1.

"Die FOTA glaubt, dass mit Differenzen innerhalb des Sports in professioneller Manier umgegangen werden sollte, und verurteilt die Praxis, absichtlich vertrauliche Dokumente zu veröffentlichen, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen", heißt es in dem Schreiben abschließend, in dem die Teamvereinigung fordert, dass vertrauliche Dokumente in der Kontrolle des Verbandes bleiben sollten.