• 11.09.2009 13:06

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Webber sieht für Piquet keine Zukunft mehr

Noch weiß niemand, ob Renault in der "Crashgate"-Affäre schuldig gesprochen wird, aber einen Verlierer gibt es heute schon: Nelson Piquet

(Motorsport-Total.com) - Wie Bernie Ecclestone richtigerweise festhält, gilt für das Renault-Team in der "Crashgate"-Affäre trotz der drückenden Beweislast weiterhin die Unschuldsvermutung. Einen Verlierer hat der Fall aber auf jeden Fall, nämlich Nelson Piquet jun. Denn selbst wenn sich dessen Anschuldigungen bewahrheiten sollten, gehört er selbst zu den Mitverschwörern.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber glaubt, dass Nelson Piquet jun. keine Formel-1-Zukunft hat

Dass Piquet noch einmal in die Formel 1 zurückkehren wird, kann sich unter diesen Umständen kaum jemand vorstellen: "Wer soll Piquet jetzt noch anrühren?", fragt sich beispielsweise Mark Webber, der genau wie der junge Brasilianer von Flavio Briatore gemanagt wird. Davon ganz abgesehen: Außer man hat ihm für das Geständnis Amnestie gewährt, droht Piquet wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an der Manipulation eine saftige Strafe.#w1#

Red-Bull-Pilot Webber ist übrigens der einzige Fahrer, der offen zugibt, dass er sich Umstände vorstellen kann, unter denen man sich darauf einlässt, absichtlich einen Unfall herbeizuführen: "Es gibt halt Umstände, da wird man von außen gezwungen, etwas zu tun", zeigt er Verständnis für Piquets angeblich labilen Geisteszustand in der Zeit des angeblichen Manipulationsskandals in Singapur.

Generell wundert sich Webber nicht über das Aufkommen der Sache: "Wenn es wirklich so passiert ist, wie es jetzt dargestellt wird, dann ist es zwar schlecht, aber es wäre nicht das Allerschlimmste. Ich glaube, da passieren noch andere Dinge, von denen man halt nichts erfährt", so der Australier.

Gleichzeitig hält er es für "keine große Sache", dass sich Piquet mit dem Unfall auf ein Verletzungsrisiko eingelassen hat, "aber er hat einen guten Job gemacht, nicht wahr? Ob absichtlich oder unabsichtlich crashen, das macht denke ich keinen Unterschied", grinst Webber nicht ganz ernst gemeint.