• 11.09.2009 13:09

  • von Marco Helgert

Bleibt die Formel 1 weiter unvorhersagbar?

Pat Fry, Chefingenieur bei McLaren-Mercedes, erwartet, dass die Formel 1 auch 2010 unberechenbar bleibt - aktuelle Weiterentwicklungen als Grundlage für 2010

(Motorsport-Total.com) - Selten gab es ein Formel-1-Jahr wie 2009. Von Rennen zu Rennen ändert sich das Bild des Feldes. Teams rutschen aus dem Mittelfeld an die Spitze, nur, um beim nächsten Rennen wieder sehr weit hinten zu stehen. Die Ausgeglichenheit der 20 Autos ist außergewöhnlich. Doch Pat Fry, Chefingenieur bei McLaren-Mercedes, erwartet ein ähnliches Bild auch im kommenden Jahr.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Bei McLaren-Mercedes erwartet man weitere Schwankungen

"Ich glaube, dass wir in einer frühen Phase sind, wenn es darum geht zu verstehen, was mit dem neuen Paket alles möglich ist", so Fry. "Viele brachten erst die Doppeldiffusoren nachträglich an das Auto. Ich glaube, dass es weitere Verschiebungen geben wird, ehe es sich in ein, zwei Jahren ausbalanciert hat."#w1#

Noch bis zur Mitte der kommenden Saison erwartet er zudem die Ungewissheiten, welche die Teams schon jetzt erleben. "Ein Auto kann auf einer Strecke gut sein und bei der nächsten dreht es sich wieder", beschreibt er. Doch nicht allein die Technik der Autos mache die Formel 1 spannend, auch die Reifenregeln.

Spannung durch Regeln

"Wir gehen recht sanft mit den Reifen um, daher konnten wir in Ungarn und Valencia den weichen Reifen über einen langen Stint fahren. Andere konnten das nicht", so Fry. Dies geht aber auch in andere Richtungen. Sollte es kalt sein, dann "würde es in Richtung der Autos umschlagen, die hart zu den Reifen sind".

Die Probleme bei McLaren-Mercedes liegen jedoch tiefer. Nach einem ernüchternden Saisonstart gelang in Ungarn ein Sieg, in Valencia folgte noch ein Podestplatz. Doch in Spa-Francorchamps war man wieder im Mittelfeld angekommen. Die schnellen Kurven mochte der MP4-24 nicht. Bis Suzuka, der nächsten Strecke mit schnellen Kurven, sollen diese Probleme aber gelöst sein.

"Suzuka wird interessant werden", so Fry. "In langsamen und mittelschnellen Kurven sind wir weiter gut. Wir müssen aber noch stark daran arbeiten, auch in schnellen Kurven besser zu werden. Das hängt natürlich von der Aerodynamik ab. Die Weiterentwicklung für Singapur und auch Suzuki wird da hoffentlich einen Schritt nach vorn bringen."


Fotos: McLaren-Mercedes, Großer Preis von Italien, Freitag


Lernen für 2010

Da sich die Regeln für 2010 nicht grundsätzlich ändern, setzt McLaren-Mercedes das Entwicklungsprogramm für 2009 auch weiterhin fort. "Wir entwicklen so schnell es geht weiter", fährt er fort. "Für Monza haben wir einige aerodynamische Updates, für Singapur kommen weitere Updates am Frontflügel und Unterboden. Für Suzuka sind kleinere Dinge geplant."

"Wegen der eingeschränkten Testfahrten hat das einen guten Lerneffekt", so Fry weiter. "Wir können diese Entwicklungen am Auto von diesem Jahr als eine gute Basis für das Verständnis des nächstjährigen Autos verwenden."