Coulthard wollte seine Punkteprämie mit Villeneuve teilen

Weil er Jacques Villeneuve in Bahrain aus dem Rennen geschubst hat, bot David Coulthard eine Teilung seiner Punkteprämie an

(Motorsport-Total.com) - Nach zwei schlechten Resultaten und einer noch schlechteren Presse schien Jacques Villeneuve in Bahrain endlich drauf und dran zu sein, das Blatt zu wenden: Bis zwei Runden vor Schluss machte er Jagd auf den strauchelnden Barrichello-Ferrari und damit auch auf den ersten WM-Punkt seit seinem Comeback in der Formel 1. Doch es sollte nicht sein...

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve vor David Coulthard

Kurz nachdem dieses Foto geschossen wurde, krachte es zwischen "JV" und "DC"

Hinter Barrichello und Villeneuve witterte nämlich auch David Coulthard nach einem bis dahin eher mäßigen Wochenende die Chance, im dritten Grand Prix für Red Bull Racing zum dritten Mal in die Punkteränge zu fahren, weshalb der Schotte ein optimistisches Manöver gegen seinen kanadischen Freund wagte. Coulthard schob den Sauber-Petronas-Piloten von der Strecke, ging in der letzten Runde auch an Barrichello vorbei und holte damit tatsächlich einen Zähler.#w1#

Villeneuve fuhr frustriert an die Box zurück und gab dort auf. Anschließend nahm er eine Dusche, um seinen Ärger ein wenig abzukühlen, wobei er von "DC" überrascht wurde. Der Red-Bull-Routinier entschuldigte sich bei ihm und bot sogar an, seine vertraglich geregelte Punkteprämie von geschätzten 30.000 Euro zu teilen - schließlich ist auch der Sauber-Vertrag seines Formel-1-Kollegen prämienorientiert ausgelegt. Villeneuve lehnte aber ab.

"Auf einmal dachte ich: 'Toll, ich werde Achter!' David hat sich aber scheinbar dasselbe gedacht", wird der Weltmeister von 1997 von 'Crash.net' zitiert. "Mit einem leicht optimistischen Manöver hat er mich aus dem Weg geräumt. Wir hätten nie an die Punkte geglaubt, aber auf einmal war ich nahe dran. Mir fehlte nur noch eine Runde." Vorwürfe macht er Coulthard nicht: "So etwas passiert beim Rennfahren, ich habe auch schon mal wen gerammt. Trotzdem bin ich wütend, aber das ist ganz normal."

In Imola hat Villeneuve am 24. April neuerlich Gelegenheit, seinen Aufwärtstrend nach dem katastrophalen Saisonauftakt zu unterstreichen. Der 33-Jährige war am Samstagmorgen und im Rennen in Bahrain annähernd so schnell wie sein Sauber-Teamkollege Felipe Massa, steht aber weiterhin unter Druck, da sich viele junge Piloten als möglicher Ersatz aufdrängen. Wirklich konkret ist ein Fahrertausch bei den Schweizern derzeit aber nicht.