• 29.02.2004 10:42

  • von Fabian Hust

Coulthard und die Suche nach des Rätsels Lösung

McLaren-Mercedes-Pilot David Coulthard philosophiert über seine Formel-1-Karriere und seine weitere Zukunft im Sport

(Motorsport-Total.com) - Ja, David Coulthard spricht in einem Interview mit dem 'Scotsman' über den WM-Titel. Mal wieder. Es ist nichts Neues, dass sich der Schotte zutraut, Weltmeister zu werden. In jedem Jahr verkündet der 32-Jährige, dass er das Zeug habe, Michael Schumacher abzulösen. Geklappt hat das bisher nicht. Von seinem Team erhält er Jahr für Jahr die obligatorische Unterstützung: "Ja, David kann es schaffen." Die Sache hat nur einen Haken: Die neue Saison hat noch nicht einmal begonnen, da steht schon fest, dass "DC" das Team Ende der Saison verlassen muss und durch Juan-Pablo Montoya ersetzt werden wird.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard hat seiner Meinung nach zu viele technische Probleme

"Es gibt einfach Tage, an denen ich nicht gut bin. Dafür gab es im letzten Jahr Beispiele. Einen Grund habe ich dafür jedoch nicht gefunden", rätselt David Coulthard über sich selbst. "Aber diese Schwankungen haben auch andere. Zum Beispiel fuhr Michael Schumacher in Japan ein ziemlich durchschnittliches Rennen. Er gewann die Meisterschaft, aber Fakt ist, dass er fast jeden berührte, der vor ihm fuhr. Auch Tiger Woods hatte ein Formtief. Das ist Teil des Sports und man muss versuchen, dies zu minimieren."#w1#

"Es ist schon paradox. David Coulthard hat für viele mittlerweile das Image weg, kein absoluter Top-Fahrer zu sein. Ein Blick auf die Statistik zeigt jedoch, dass man den Namen Coulthard nicht so schnell vergessen wird. Mit seinen 13 Siegen liegt er gemeinsam mit Alberto Ascari auf Platz 16 der ewigen Bestenliste, die 451 WM-Punkte bringen ihn sogar auf den sechsten Platz ? von immerhin fast 800 Fahrern, die es in 50 Jahren die Formel 1 geschafft haben.

Coulthard hegt keine Selbstzweifel

Es gibt keinen Zweifel daran, dass ich die Fähigkeit habe, Rad an Rad mit allen Fahrern der Saison 2004 zu fahren", fährt Coulthard fort. Welcher Satz folgt, kann sich wohl jeder denken. "Es ist ziemlich einfach, jemanden in den Hintern zu treten, wenn man schlecht ist. Aber wenn die Saison gut beginnt, dann stehen die Boulevard-Blätter plötzlich hinter mit, denn das erhöht die Auflage", so der Rennfahrer, der sich aufregt, dass die "Yellow Press" zu viel Privates über ihn berichtet: "Wenn sich jemand eine neue Freundin zulegt, dann steht das doch sicher nicht auf der ersten Seite der Zeitung."

Schumacher kann sich immer "herausmogeln"

Doch warum ist es David Coulthard bisher nicht gelungen, Weltmeister zu werden? Liegt es nur an seinen schnellen finnischen Teamkollegen? "Vor ein paar Jahren hätte ich den Titel gewinnen können, aber das Auto war nicht zuverlässig. Ich stand in Monaco auf Pole, aber ich musste wegen eines Problems von hinten starten. Solche Momente, die die Wende herbeführen, sieht man bei Michael nicht, selbst wenn er Probleme hat. Wenn er einen heftigen Unfall hat, dann schafft er es dennoch, sich herauszumogeln und über die Ziellinie zu rollen."

"Meistens gibt es Probleme am Auto"

David Coulthard, bekanntermaßen kein Busenfreund Schumachers, erkennt das Talent von Schumacher an, doch "er hat unglaublich Glück mit der Zuverlässigkeit. Wenn ich meine Karriere so anschaue, dann habe ich acht Prozent meiner Grand Prixs gewonnen, bei denen ich gestartet bin. Von den Ausfällen, die ich hatte, ist ein sehr kleiner Prozentsatz ? sehr kleiner ? durch einen Fahrfehler verursacht worden. Meistens gibt es Probleme am Auto."

Coulthard denkt nicht an einen Rücktritt

Im Verlauf der kommenden Saison muss sich der Schotte einen neuen Arbeitgeber suchen und das wird er auch tun: "Ich glaube nicht, dass es schon Zeit ist, den Helm an den Nagel zu hängen. Ich bin der Meinung, dass der Speed und die Fähigkeiten immer noch vorhanden sind. Ich liebe das Rennfahren immer noch so wie als Kind. Ich habe nie den Wunsch verspürt, nicht mehr zu fahren und dieses Gefühl habe ich auch jetzt nicht. Wenn ich den Titel in diesem Jahr gewinne, wer weiß, welche Möglichkeiten sich dann auftun. Vielleicht ist es auch Zeit, auf Wiedersehen zu sagen, 'Dankeschön und gute Nacht', aber das kann ich mir nicht vorstellen."

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