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  • 10.02.2009 13:39

  • von Stefan Ziegler

Coulthard über Button: "Er muss sich Gedanken machen"

Der ehemalige Formel-1-Fahrer David Coulthard rät Jenson Button, sich frühzeitig nach einem neuen Cockpit bei einem der Topteams umzusehen

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button ist derzeit wohl kaum zu beneiden: Der ehemalige Werkspilot von Honda weiß nach der Teamauflösung der Japaner noch nicht, ob er die Saison 2009 bestreiten wird. Sollte die frühere Honda-Mannschaft einen Käufer finden und ihre beiden Wagen an den Start bringen können, so muss sich der Brite eventuell mit einem weiteren Übergangsjahr begnügen. Doch kann sich Button ein weiteres Jahr im Mittelmaß überhaupt leisten? David Coulthard meint, Button sollte sich neu orientieren.

Titel-Bild zur News: Jenson Button, David Coulthard, São Paulo, Autodromo Jose Carlos Pace, Interlagos

Coulthard: "Du, Jenson, such dir doch schon mal ein neues Cockpit für 2010..."

Sollte das ehemalige Honda-Team rechtzeitig einen Geldgeber und einen Motorenlieferanten finden, darf sich Button große Hoffnungen darauf machen, 2009 im Cockpit zu sitzen. Doch Coulthard winkt ab: "Fakt ist: Man kann sich da niemals zu einhundert Prozent sicher sein", sagte der Schotte. "Es ist jedenfalls nur sehr schwer vorstellbar, was er macht, wenn es nicht klappt. Es handelt sich hierbei schließlich um ein sehr launisches Business."#w1#

"Aktuell drücken so viele junge Fahrer nach oben und für die Teams gibt es viele Möglichkeiten, diese jungen Burschen in ihre Autos zu setzen", wird der frühere Red-Bull-Fahrer von 'Reuters' zitiert. Steht Button mit dem Honda-Nachfolgeteam tatsächlich in Melbourne am Start, so rechnet Coulthard nicht mit einer herausragenden Leistung: "Bislang ging Jenson die Saison immer sehr hoffnungsvoll und mit einer großen Erwartungshaltung an das Jahr an."

"Doch diese Einstellung wird er ändern müssen. Jetzt muss er sich damit abfinden, für ein privates Mittelfeldteam an den Start zu gehen", meinte Coulthard - sollte Honda einen Käufer auftun. "Ob sie ihre Leistung tatsächlich abrufen können, kann man nur schwer abschätzen. Langfristig muss er sich allerdings Gedanken machen, wie er zu einem Drive bei einer Werksmannschaft kommen kann", so der mehrfache Grand-Prix-Sieger.

Coulthard glaubt nicht daran, dass die Mannschaft um Teamchef Ross Brawn für 2009 mit einem Topauto aufwarten kann: "Honda hatte 2008 eine richtig schlechte Saison. Als der Rennstall schließlich zum Verkauf stand, erzählten sie plötzlich, dass sie ein Siegerauto hätten und dass ein potentieller Käufer somit ein siegfähiges Paket erhalten würde. Ich glaube kaum, dass man das als Tatsache nehmen sollte."

Jenson Button, São Paulo, Autodromo Jose Carlos Pace, Interlagos

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"Eigentlich sollte man ja davon ausgehen, dass der Wagen etwas besser ist, als im vergangenen Jahr. Ich denke aber, dass es sehr gut möglich ist, dass Honda 2009 am Ende der Startaufstellung stehen könnte", sagte Coulthard abschließend. Während Button also noch in der Warteschleife hängt, ist auch die Formel-1-Zukunft von GP2-Vizemeister Bruno Senna noch offen. Der Brasilianer galt als Favorit auf das zweite Cockpit bei Honda.