• 02.11.2008 14:14

  • von Fabian Hust

Coulthard: So nervös war ich noch nie

Der Red Bull Racing-Pilot gibt zu, dass in ihm doch spezielle Gefühle hoch kamen, als er sich auf den Weg in sein letztes Qualifying machte

(Motorsport-Total.com) - David Coulthard wird höchstwahrscheinlich auch in Zukunft in seiner neuen Rolle bei Red Bull Racing hin und wieder Testfahrten absolvieren, aber nichtsdestotrotz war es für den Schotten am Samstag in Sao Paulo die letzte Ausfahrt mit wenig Benzin an Bord im Rahmen eines offiziellen Qualifyings.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard will seine letzte Formel-1-Ausfahrt bei einem Grand Prix genießen

"Vor der Einheit war ich wirklich nervös, so wie ich es noch nie zuvor war", gesteht Coulthard im Mediengespräch ein, der vor seinem letzten Formel-1-Rennen steht. "Ich dachte wirklich 'Shit, ich möchte nicht in der ersten Einheit ausscheiden!'. Wenn du sofort ausscheidest, dann ist das wie der 'Walk of Shame'. Aber zumindest habe ich es in die zweite Einheit geschafft."#w1#

"Mir war zu diesem Zeitpunkt völlig bewusst, dass es das letzte Mal ist, dass ich ein Grand-Prix-Auto mit wenig Benzin an Bord gegen die Uhr fahre und es wirklich zählt", so der 37-Jährige weiter. "Aber ich sagte mir ständig, dass dies eine gute Sache ist, denn wenn mich das nicht juckt, dann hätte ich vorher aufhören sollen! Ich genieße es, diese Autos zu fahren, und ich liebe den Druck und die Herausforderung."

"Ich liebe den Druck und die Herausforderung." David Coulthard

Seine letzten Stunden als Grand-Prix-Pilot möchte er besonders in seinem 246. Rennen genießen: "Ich werde mir wirklich Zeit geben, um diesen Moment zu genießen. Es ist schnell passiert, das man etwas als gegeben hinnimmt. Wenn du in deinem Leben etwas tust, dann nimmst du es als gegeben hin. Erst wenn du es nicht mehr länger hast, realisiert du, dass es nicht so ist."

Immerhin gebe es viele Menschen, die nie in den Genuss gekommen sind, eine lange Karriere zu genießen, wie es der Schotte tun durfte: "Und es gibt eine Menge Jungs, die über großartiges Talent verfügen, aber nie die Chance hatten, ein Grand-Prix-Auto zu fahren. Ich habe aus diesem Grund die Möglichkeit immer zu schätzen gewusst, die ich hatte."

"Ich habe die Möglichkeit immer zu schätzen gewusst, die ich hatte." David Coulthard

Selbst an schlechten Tagen habe er es geliebt, in der Formel 1 zu fahren und seinen Teams darüber zu berichten, wie es ist, in einer Kurve mit 200 km/h am Limit zu fahren: "Das ist eine sehr privilegierte Position, ich bin mir nicht sicher, ob man diese wirklich ersetzen kann."

An seinem letzten Wochenende hat Coulthard eine besondere Begleitung, eine Helm-Kamera: "Ich wollte wirklich Aufzeichnungen aus dem Auto haben, um sie meinen Sohn zu zeigen, wenn er älter ist", so Coulthard. "Ich habe die Jungs der FOM aus diesem Grund wirklich unter Druck gesetzt, um das dieses Wochenende in meinem Auto zu haben. Die Kamera ist am unteren Teil meines Visiers befestigt, ich versuche aus diesem Grund, mich so weit wie möglich aus dem Cockpit heraus zu drücken, um allen eine bessere Sicht zu verschaffen!"

"Ich wollte wirklich Aufzeichnungen aus dem Auto haben, um sie meinen Sohn zu zeigen, wenn er älter ist." David Coulthard