• 23.05.2007 21:34

Coulthard: Sind das Team mit der größten Steigerung

Der Red Bull Racing-Pilot auf der Pressekonferenz über die Fortschritte des Teams, die Frage des Alters in der Formel 1 und geplante Nachtrennen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Verschafft dir die Rennstrecke nach all den Jahren noch einen Kick?"
David Coulthard: "Ja, absolut. Dies ist natürlich eine der größten Herausforderungen für einen Fahrer, es ist jene, die deine Nerven am meisten auf eine Probe stellt, denn du kannst in der ersten und auf deiner letzten Runde einen Fehler machen."

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard zählt sich noch lange nicht zum alten Eisen

"Es gibt hier einfach keinen Raum für Fehler, es ist aus diesem Grund eine große Herausforderung. Aber man bekommt mehr als nur die Belohnung für einen Punkt, wenn man ins Ziel kommt."#w1#

Frage: "Wie wichtig war für dich die Zielankunft in Spanien?"
Coulthard: "Nun, Punkte sind für ein Team natürlich immer wichtig, besonders wenn man in der Mitte der Startaufstellung steht und versucht, sich vom siebten Rang zu verbessern, wo das Team in den vergangenen Jahren in der Konstrukteurswertung rangiert hat."

"Ich denke, dass man ermutigender Weise sehen kann, dass sich der Speed des Autos über die letzten Rennen hinweg beträchtlich verbessert hat. Wir hatten einfach nicht die notwendige Zuverlässigkeit."

"Wir hatten am Ende des Grand Prix' eine Menge Probleme, aber wir waren in der Lage, ins Ziel zu kommen, und ich bin aufgeregt über die Tatsache, dass wir meiner Meinung nach seit dem Beginn des Jahres das Team sind, das sich am meisten verbessert hat. Unsere Entwicklungsrate kann jeder sehen und wir müssen einfach weiter darauf aufbauen."

Frage: "Repräsentiert das Ergebnis einen Schritt nach vorn, war es ein signifikantes Ergebnis, eines, das du auch woanders erwartest?"
Coulthard: "Ich ziehe am meisten Ermutigung aus der Tatsache, dass wir mit unserem Speed im Rennen in Bahrain, als wir unser erstes Upgrade hatten, und in Barcelona relativ zu den vorderen Teams näher gekommen ist."

"Wir sind näher an McLaren und Ferrari rangekommen, und das hat es uns ermöglicht, in den Rennen konkurrenzfähiger zu sein, BMW näher zu kommen. Natürlich stehen wir vor Renault und das müssen wir uns zu Herzen nehmen. Sie gewinnen keine WM-Titel durch einen Unfall und wir kommen als Team nach vorn. Die Investitionen zahlen sich aus."

Frage: "War es für dich eine Erleichterung, nachdem du nach Nullrunden ein Ergebnis wie dieses eingefahren hast?"
Coulthard: "Es ist schön. Wir sind hier, um Punkte zu holen. Wir haben noch keine reelle Chance auf die Pole Position und Siege, aber unser Ziel ist es, uns weiterzuentwickeln und die Abstand bei den Rundenzeiten zu reduzieren und auf den fünften Platz zu kommen, dem Team ein paar Punkte zu schenken."

"Aber schlussendlich ist es nichts, wofür man eine Party schmeißt. Wir müssen uns durch das Jahr hinweg aufbauen und am Ende der Saison können wir reflektieren, wie viele Fortschritte wir erzielt haben."

Frage: "Wie fühlst du dich als 'alter' Fahrer, der von den jungen Piloten umringt ist? Vermisst du Jacques Villeneuve und Michael Schumacher?"
Coulthard: "Ich beantworte zunächst den letzten Teil der Frage... Nein, denn das Leben geht weiter und der Sport ist etwas, das sich laufend entwickelt, besonders die Formel 1."

"Man schaue sich nur die Technologie an, wie sie sich verändert hat, seitdem ich 1994 angefangen habe. Es gab breite Autos, Slickreifen, keine Traktionskontrolle, 3,5-Liter-Motoren."

"Jemand stellte mir schon die Frage nach der Zukunft von Diesel-Autos in der Formel 1. Bringt sie! Wenn das die Zukunft ist, dann ist dies das, was wir alle haben werden."

"Ich bin nicht einer jener Leute, die sagen 'Oh, wie schön war es gestern'. Ich bin heiß auf die Zukunft. Ich weiß, dass es eine Menge Journalisten gibt, die immer noch denken, dass es in den 70ern die besten Formel-1-Rennen gab."

"Ich habe Neuigkeiten für sie: Wir können nicht zurückkehren und die Welt kann sich nicht rückwärts drehen. Ich bin mir sicher, dass es in vielerlei Hinsicht ein viel schönerer Ort war als heute."

"Um auf den ersten Teil deiner Frage zurückzukommen. Ich denke nicht an das Alter. Ich dachte nicht an das Alter, als ich 11 Jahre alt war und gegen 16-Jährige Rennen fuhr, was damals ein großer Unterschied war. Ich denke auch heute nicht ans Alter."

"Wie Lewis gezeigt hat, und Fernando gezeigt hat, und wer auch immer, Kimi als er in die Formel 1 kam... Wenn man gut genug ist, dann ist man alt genug. Und wenn man gut genug ist, dann ist man nicht zu alt bis zu der Zeit, zu der einen das Alter physikalisch beim Fahren beeinträchtigt."

"Ich persönlich glaube nicht, dass dies für mich der Fall ist. Ich denke nicht, dass Michael zurückgetreten ist, da er zu alt war. Ich denke, dass dies mit verschiedenen anderen Gründen zu tun gehabt hat, die wir möglicherweise nie wirklich verstehen werden."

"Wir alle treffen im Leben eine Entscheidung und meine ist es, hier zu sein, denn ich liebe es, Rennen zu fahren. Und warum sollte ich mit etwas aufhören, das ich mag, wenn ich die Möglichkeit habe, weiterzumachen?"

Frage: "Du kennst Mark Webber seit vielen Jahren, aber nun bist du seit fünf Monaten sein Teamkollege. Hat sich eure Beziehung geändert?"
Coulthard: "Nun, die Sache ist nun, dass ich unsere Fahrstile anhand der Telemetrie und diesen Dingen vergleiche, wohingegen in der Vergangenheit unsere Beziehung auf Basis des Gegners und Co-Direktors der 'GPDA' aufbaute. Er ist ein hart arbeitender Profi und die Beziehung ist genau so, um das Team nach vorne zu bringen."

Frage: "Was denkst du über Nachtrennen? Wurdest du von der FIA oder Bernie Ecclestone um Rat gefragt?"
Coulthard: "Ich bin nie um meine Meinung über eine der Strecken oder eine der Änderungen gefragt worden, denn es ist nicht meine Aufgabe, eine Entscheidung über Strecken zu treffen."

"Die FIA hat ihre Simulationen für Layouts und Sicherheitsbestimmungen und Bernie kommerzielle Vorstellungen. Er hat das Geschäft fantastisch gut betrieben und wir profitieren alle davon. Ich möchte aus diesem Grund da nicht mit reingezogen werden."

"Nachtrennen? Ich bin in Le Mans gefahren. Wir hatten damals keine Straßenbeleuchtung, man musste sich auf die Scheinwerfer verlassen. Alle reden davon, es ist aus diesem Grund für die Formel 1 fantastisch. Ich bin einfach überrascht, dass dies im November noch kein Thema war, um die Formel 1 im Winter in den Medien zu halten."

"Es passiert ausreichend, um das Thema publik zu halten, denn wir haben eine großartige Meisterschaft, verschiedene Fahrer kämpfen um sie, und wie sich schon zuvor gesagt habe, hat sich die Formel 1 über das Jahrzehnt hinweg stark verändert."

"Ich bin mir sicher, dass es ausreichend Licht geben wird, um die Strecke zu sehen. Ich nehme an, dass sich keiner von euch anders fühlt, wenn er in einer Stadt in der Nacht oder am Tag fährt, wenn die Lichter an sind."