Coulthard sieht Red Bull deutlich vorne
David Coulthard hat großes Vertrauen in die Leistungsstärke von Red Bull, weniger dagegen in das Formel-1-Interesse der Amerikaner
(Motorsport-Total.com) - Seit David Coulthard in der DTM aktiv ist, sieht er die Formel 1 noch einmal mit anderen Augen. Das wird vor allem bei der Beschreibung der spektakulären Kurve acht in Istanbul deutlich. "Da ziehen 5 g sieben Sekunden lang am Nacken - und man fährt auch noch gegen den Uhrzeigersinn", so der Schotte im 'Daily Telegraph'. "Solche Fliehkräfte gibt es in der DTM nicht. Wenn ich meine neuen Kollegen über Nackenschmerzen klagen höre, dann sollten die mal Kurve acht in Istanbul mit einem Formel-1-Auto fahren."

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David Coulthard sieht für die Formel 1 in den USA kaum reelle Chancen
Coulthard hat die besondere Herausforderung der Ecke mit den vier Scheitelpunkten geliebt, sieht sie nun aber nur noch aus der Ferne. Was er dort erkennt, stimmt den ehemaligen Red-Bull-Piloten glücklich. Sebastian Vettel und Mark Webber sind in Kurve acht klar die schnellsten Piloten, dank des aerodynamisch effizienten RB6. "Wenn Ferrari, McLaren oder Mercedes sich nicht etwas einfallen lassen, dann können sie Red Bull nicht packen", meint der Schotte.#w1#
Zumindest im Qualifying sieht Coulthard keine Chance für die Konkurrenten. "Die Strecke ist Barcelona sehr ähnlich. Dort hatte Red Bull einen Vorsprung von einer Sekunde. Selbst wenn sie aber in der ersten Reihe stehen, so erwarte ich trotzdem ein spannendes Rennen. Vielleicht kann Felipe Massa auf seiner Spezialstrecke wieder zurückkommen und sich gegen Fernando Alonso durchsetzen." Im Freien Training am Freitag sah es allerdings zunächst nicht danach aus.
"Es war interessant zu hören, dass Stefano Domenicali sagte, er wolle den Vertrag mit Felipe verlängern", meint Coulthard. Damit könnten die anhaltenden Gerüchte um einen Wechsel des Polen Robert Kubica zu Ferrari ein schnelles Ende finden. "Mich würde ein neuer Massa-Vertrag nicht wundern. Bis zu seinem Unfall hatte er jahrelang gegen Kimi Räikkönen richtig gute Leistungen gezeigt. Er ist ein verlässlicher Partner für Alonso. Kubica könnte das alles wieder neu aufmischen."
Coulthard blickt auch noch kurz über den "großen Teich". Die Ankündigung von Bernie Ecclestone, ab 2012 ein Formel-1-Rennen im texanischen Austin auszutragen, kommt im Grundsatz gut beim ehemaligen Formel-1-Star an. Aber: "Es ist schon komisch, dass man auf diesen für Autohersteller wichtigen Markt genau dann zurückkehrt, wenn kaum noch Hersteller da sind. Außerdem glaube ich nicht, dass sich die Amerikaner für etwas anderes als NASCAR wirklich interessieren. Wie soll die Formel 1 in Texas funktionieren?"

