• 21.04.2008 18:42

  • von Pete Fink

Coulthard ist gerne immer der Schuldige

David Coulthard ärgert sich über die permanenten Unschuldsäußerungen seiner Kollegen und überlegt, wie man in der Formel 1 das Überholen erleichtern kann

(Motorsport-Total.com) - Nach drei Saisonrennen beträgt der Punktestand von David Coulthard noch eine dicke Null, insofern ist es kein allzu großes Wunder, wenn der Red-Bull-Pilot der Meinung ist, dass seine persönliche Formel-1-Saison 2008 nicht recht aus den Startlöchern kommen will.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Die Formel-1-Saison von David Coulthard kommt schwer in die Gänge

Zweimal ist er dabei mit Kollegen aneinandergeraten. Handelte es sich im australischen Melbourne noch um den Ferrari von Felipe Massa, so lautete sein Partner in Bahrain Jenson Button. Letzterer gab nach dem Rennen zu erkennen, dass er die Schuld des Vorfalles bei Coulthard suchen wolle, was der Schotte nun deutlich zurückwies.#w1#

"Er rief mich später an und sagte mir, dass ihm das Ganze leid tun würde", schrieb Coulthard nun in seiner Kolumne bei 'itv.com'. "Entweder hat er sich in einer reflektierenden Stimmung befunden oder er wollte mir nicht dasselbe ins Gesicht sagen, was er öffentlich ausgesprochen hat", gab Coulthard zu Protokoll.

In jedem Fall sei er es langsam müde, über irgendwelche Kollisionen zu diskutieren. "Wenn es sie alle glücklicher macht, dann werde ich in Zukunft immer sagen, dass alles meine Schuld war", witzelte der 37-jährige Routinier in Richtung Button, Massa und Co. "Entweder sollen sie mich sauber überholen, oder einfach ihre Nase nicht hineinstecken."

Wenn er einen Fehler begehen würde, dann "gebe ich zu, dass ich Mist gebaut habe, aber wenn andere Leute einen Unfall verursachen, dann scheint dies nicht zu gelten", gab "DC" darüber hinaus eine kleine Verhaltensregel an seine Kollegen auf den Weg.

Nachtanken ist kontraproduktiv

David Coulthard

David Coulthard übte Kritik an den Regeländerungen für das Jahr 2009 Zoom

Auch an den für die Saison 2009 angedachten Regeländerungen ließ der Formel-1-Routinier kein gutes Haar. Der Grundgedanke hinter den aerodynamischen Änderungen sei es, dass eine Verringerung der aerodynamischen Haftung und eine Erhöhung des mechanischen Grips das Überholen erleichtere, was Coulthard in Frage stellte.

"Ich bin da sehr skeptisch", argwöhnte der Red-Bull-Pilot. "Es wird immer schnellere Autos geben, die sich vorne qualifizieren und langsamere Autos werden weiter hinten starten. Warum sollte ein langsameres Auto plötzlich ein schnelleres überholen können, nur weil es durch weniger Turbulenzen behindert wird? Das wird nicht geschehen."

Er würde den Hebel an anderer Stelle ansetzen, etwa beim Thema Betankung. "Einen größeren Einfluss im Hinblick auf das Überholen hat es, wenn man die Rundenzeiten im Rahmen eines gesamten Rennens variieren kann", glaubt der Schotte und verweist dabei auf das Turbo-Zeitalter, wo es um die Effizienz der Fahrzeuge mit dem Spritverbauch ging.

"Damals konnte ein effizientes Auto weniger Sprit an Bord haben. Auch wenn man über eine Runde vielleicht etwas langsamer war, so hatte man doch insgesamt 10 Kilogramm Benzin weniger an Bord." Daher würde Coulthard an der Nachtank-Regel ansetzen, denn "in Sachen Spektakel hat dieses genau den gegenteiligen Effekt gebracht."