• 11.07.2003 09:12

  • von Marcus Kollmann

Coulthard: "Ich kann noch immer Rennen gewinnen"

Der McLaren-Pilot über seine Probleme mit dem Einzelzeitfahren, Räikkönen und warum er sich noch Chancen auf den Titel ausrechnet

(Motorsport-Total.com) - Mit 29 WM-Punkten belegt David Coulthard gegenwärtig nur Platz 7 in der Fahrerweltmeisterschaft.

Titel-Bild zur News: David Coulthard im Cockpit seines Silberpfeils

"DC" ist fest davon überzeugt eines Tages Weltmeister werden zu können

Vor seinem Heim-Grand Prix in Silverstone hat sich der gebürtige Schotte aber noch einmal zuversichtlich dahingehend geäußert, dass er seine eigenen Chancen auf den Titel noch intakt glaubt.

"DC": Muss mein Potenzial zur richtigen Zeit abrufen

"Natürlich braucht es schon einiges, um die Saison noch einmal herumzureißen, was am jetzigen Punktesystem liegt, doch ich werde mein Bestes geben", erklärte der McLaren-Mercedes-Pilot laut 'BBC sport'-Angaben.

Während ihm Kritiker vorhalten, dass er fahrerisch eben nicht die Konstanz besitzt, um über ein komplettes Formel-1-Jahr von Rennen zu Rennen gleich gute Ergebnisse einzufahren, sieht sich der im teaminternen Samstags-Qualifyingsduell mit 6:4 vor seinem Teamkollegen liegende Coulthard im Vergleich zu Räikkönen nicht fahrerisch im Nachteil.

"Es ist eindeutig, dass ich einige Male nicht gut genug gewesen bin", gesteht "DC", "doch ich glaube nicht, dass das etwas mit fehlendem Talent zu tun hatte. Vielmehr ist es eine Sache, dass ich mein Potenzial nicht zur richtigen Zeit abgerufen habe."

Coulthard: "Ich hatte diese Extreme nicht"

Ein Grund, warum Coulthard nur 29 Punkte, Räikkönen aber 56 Zähler hat, liegt in den nicht gerade guten Startpositionen die der in Monte Carlo lebende Rennfahrer bei den einzelnen Grand Prix herausfahren konnte.

Dass das Einzelzeitfahren ihm grundsätzlich nicht liegt, möchte Coulthard aber nicht sagen, wenngleich er seine Schwäche genau in diesem Bereich sieht.

"Es besteht kein Zweifel darüber, dass es in der Qualifikation für mich dieses Jahr nicht rund gelaufen ist. Zwar war das nicht in allen Sessions der Fall, doch in einer ganzen Reihe. Die Qualifikation mit nur einer Runde ist laut Coulthard "schwierig für alle, wobei einige bisher besser damit zurechtgekommen sind als andere. Einige Fahrer sind aber auch abgeflogen. Mein Teamkollege startete drei Mal aus der ersten Startreihe, doch er musste auch einige Mal aus der letzten starten. Ich hatte diese Extreme nicht, denn ich bin mehr in der Mitte gewesen", kann der 32-Jährige seinen Leistungen auch etwas Positives abgewinnen.

Coulthard will an seinen Schwächen arbeiten

Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, dass Coulthard mit sich selbst nicht ganz zufrieden ist: "Es ist doch klar, dass es, wenn es in einem bestimmten Bereich nicht gut gelaufen ist, unverantwortlich wäre sich nicht darum zu kümmern. Bis mir keine soliden Leistungen in der Qualifikation gelingen, werde ich nicht komplett zufrieden mit mir selbst sein. Ich muss einfach in bestimmten Bereichen aggressiver sein, dafür in anderen weniger."

Während viele Formel-1-Fans und -experten Coulthard nicht mehr den Titelgewinn zutrauen, einfach weil er über ein Jahr gesehen zu unbeständig ist und in der Formel 1 mittlerweile viele Konkurrenten hat die ebenfalls siegen können, schreibt sich der Schotte selbst natürlich nicht ab. "Ich glaube noch immer, dass ich die Fähigkeit besitze Grand Prix zu gewinnen und alle hatten schon Nigel Mansell abgeschrieben, doch er gewann den Titel als er beinahe 40 Jahre alt wahr."