• 09.07.2003 11:35

  • von Marcus Kollmann

Dennis: "Die Situation kann sich schnell ändern"

Der McLaren-Teamchef über Michael Schumachers Vorteil, den Frankreich-GP und warum Silber noch immer Titelchancen besitzt

(Motorsport-Total.com) - Für McLaren-Teamchef Ron Dennis fiel das Rennen in Magny-Cours am vergangenen Sonntag in die Kategorie "Schadensbegrenzung".

Titel-Bild zur News: McLaren-Teamchef Ron Dennis

Glaubt weiterhin an die WM-Chancen seines Teams: Ron Dennis

Obwohl Kimi Räikkönen beim Start den einen Platz vor ihm stehenden Michael Schumacher locker überholte und auch David Coulthard beinahe am Deutschen vorbeiging, hatten die beiden Silberpfeil-Piloten am Ende des 70 Runden langen Rennens as Nachsehen.

Bremsprobleme beim Finnen, gepaart mit einem Problem beim dritten Boxenstopp von Coulthard, kosteten McLaren-Mercedes schlussendlich einen Podiumsplatz.

"Es war ein frustrierender Tag", fasste Ron Dennis den Rennsonntag in der englischen Presse noch einmal kompakt zusammen. Frustrierend deshalb, "weil wir genügend Benzin hatten um Michael hinter uns zu lassen, doch leider gerieten wie in heftigen Verkehr und Michael hatte freie Bahn. Wenn David das Problem in der Box nicht gehabt hätte, dann wäre er vor Michael wieder herausgekommen", erklärte Dennis, dass die 3-Stopp-Strategie von McLaren-Mercedes im Endeffekt ohne den verpatzten letzten Boxenstopp aufgegangen wäre.

Einen großen Vorteil, und zwar nicht nur in Magny-Cours, hat der Engländer bei Michael Schumacher aber ausgemacht den seine Piloten zum Beispiel nicht haben - den Respekt den die anderen Fahrer dem Weltmeister und der Farbe Rot entgegen bringen.

"Einer der Vorteile Weltmeister zu sein ist die Bereitwilligkeit der anderen sich überholen zu lassen. Es ist wie damals bei Ayrton Senna, als die Piloten ihm Platz machten, sobald sie seinen Helm im Rückspiegel sahen. Michael genießt diesen Vorteil und der Führende eines Rennens natürlich auch. Nur diese beiden Fahrer kommen zügig durch den Verkehr, wohingegen alle anderen es beim Überholen schwerer haben."

Da der Ferrari-Pilot durch sein besseres Abschneiden seinen Vorsprung in der Fahrerwertung nur um einen Punkt ausbauen konnte, sieht Dennis für Kimi Räikkönen aber weiterhin alle Chancen auf den WM-Titel. Dem Finnen fehlen bei noch sechs zu absolvierenden Grand Prix ja nur 8 Punkte.

Diesen Rückstand könne man aufholen, findet der McLaren-Teamchef, der sich zudem auf den Faktor Zuverlässigkeit stützt. In diesem Punkt muss Dennis derzeit aber der Konkurrenz eine bessere Ausgangsposition einräumen als seinem Team.

Dennoch hindert es ihn nicht daran an eine Trendwende zu glauben: "BMW-Williams ist ein ernsthafter Gegner, doch wir sind Kämpfer. Es können mindestens drei Fahrer Weltmeister werden. Es braucht nur einen Sieg von uns und einen Ausfall von Michael und schon sieht die Situation schon wieder komplett anders aus."