Coulthard glaubt, dass er sich noch steigern kann
Trotz seines starken Saisonauftakts bei Red Bull Racing glaubt David Coulthard, dass er sich als Rennfahrer noch besser schlagen kann
(Motorsport-Total.com) - Mit neun Punkten in drei Rennen und dem fünften Zwischenrang in der Fahrer-WM hat David Coulthard zu Saisonbeginn alle in ihn gesetzten Erwartungen übertroffen. Bei Red Bull Racing scheint er seinen zweiten Frühling zu erleben. Dabei, so glaubt er selbst, hat er die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit noch bei weitem nicht erreicht.

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David Coulthard glaubt, dass er noch viel besser fahren kann als bisher
"Um ganz ehrlich zu sein", erklärte der 34-Jährige gegenüber 'Autosport-Atlas', "finde ich nicht, dass ich dieses Jahr bisher allzu gut gefahren bin. Es hat Perioden gegeben, in denen ich einen brauchbaren Job gemacht habe, aber ich fühle in mir selbst, dass ich weiter vorne sein kann, und ich genieße die Reise dorthin." Tatsächlich muss sich Coulthard ja den Vorwurf gefallen lassen, dass er trotz seiner tadellosen Resultate seinen Teamkollegen nicht im erwarteten Maße deklassieren hat können.#w1#
Coulthard nimmt Rückschläge jetzt gelassener hin
Sorgen macht er sich deswegen aber nicht: "Ich mache mir keinen Stress, weil ich noch nicht 100 Prozent geben habe können, denn es ist nun einmal so", meinte er nach Bahrain. "Ich kann nicht ändern, was bei diesem Grand Prix passiert ist, aber ich kann hoffentlich auf die Zukunft Einfluss nehmen. Wenn nicht, dann lasse ich es gut sein und finde mich damit ab. Ich lasse mich nicht mehr frustrieren, wenn etwas nicht funktioniert. Das hat sich in mir sicher verändert."
Der Schotte macht nach außen hin einen wesentlich abgeklärteren Eindruck als in vergangenen Jahren, spricht in Interviews offen über seine Fehler und Glanzleistungen und weiß, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr Formel-1-Weltmeister wird. Stattdessen hat er sich mit seiner Rolle im Mittelfeld abgefunden, ohne jedoch die Motivation zu verlieren. Das junge und dynamische Umfeld bei Red Bull scheint ihm dabei eine große Stütze zu sein.
Teamchef Christian Horner hat an Coulthards bisherigen Vorstellungen jedenfalls nichts auszusetzen: "In Melbourne ist er makellos gefahren. In Malaysia hat er - jedenfalls im Rennen - das Maximum aus dem Auto herausgeholt. Bahrain war ein sehr schwieriges Wochenende, er ist mit dem Auto nicht zurechtgekommen, aber er hat ein kämpferisches Rennen hingelegt und am Ende trotzdem noch einen Punkt geholt. David ist einer der besten Racer im Feld, finde ich", gab er zu Protokoll.
"Red Bull ist ein überschaubareres Umfeld als McLaren"
"Ich kenne David seit seinen Jahren im Kart - auch wenn er immer ein paar Jahre vor mir fuhr -, und sein Charakter hat sich überhaupt nicht verändert", fuhr Horner fort. "Er ist immer noch unglaublich hungrig und motiviert und wir sind sehr glücklich, ihn am Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit verpflichtet zu haben. Red Bull ist ein überschaubareres Umfeld als McLaren. Bei uns ist er die klare Nummer eins und in diese Herausforderung ist er gut hineingewachsen."
Unterstützung für Coulthard kommt auch von seinem Manager, dem ehemaligen Formel-1-Piloten Martin Brundle: "Wir erleben gerade ein bisschen mehr den echten 'DC'. Das hat nichts mit einer Anti-McLaren-Sache zu tun, sondern es ist einfach eine Pro-'DC'-Wahrheit", drückte sich der Brite in denkbar schleierhaften Worten aus. "Er ist in Australien brillant und in Malaysia solide gefahren, aber Bahrain war eines seiner schlechtesten Wochenenden überhaupt."

