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Coulthard: "Formel 1 braucht funktionierenden Hamilton"
David Coulthard hofft, dass der Abu-Dhabi-Sieg für Lewis Hamilton der erste Schritt aus der Krise war und vermisst weitere emotionale Fahrer wie den McLaren-Piloten
(Motorsport-Total.com) - Der Sieg von Lewis Hamilton beim Grand Prix von Abu Dhabi sorgte nicht nur im McLaren-Team sowie bei den engsten Vertrauten des Weltmeisters von 2008 und nicht zuletzt bei ihm selbst für große Erleichterung. Auch Ex-Formel-1-Pilot David Coulthard hofft, dass die Vorstellung Hamiltons am vergangenen Sonntag für den 26-Jährigen der erste Schritt zurück aus der Krise war.
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David Coulthard zeigt sich vom Comeback Hamiltons in Abu Dhabi begeistert
"Ich muss meinen Hut ziehen vor Lewis", schreibt Coulthard, der dem McLaren-Piloten unmittelbar nach dessen dritten Saisonsieg persönlich gratulierte, in seiner Kolumne für 'The Telegraph'. "Nach all den Schlagzeilen, den Spekulationen über seine seelische Verfassung und über seinen Fahrstil kam er zurück und hat ein nahezu mustergültiges Wochenende abgeliefert", lobt der Schotte.
Dass Hamilton auf dem Weg zum Sieg vom Reifenschaden am Red Bull von Sebastian Vettel profitierte, bezeichnet Coulthard als "irrelevant". "Wir werden nie erfahren, wie das Rennen ausgegangen wäre, wenn Sebastian der Reifen nicht um die Ohren geflogen wäre, aber das spielt keine Rolle. Als es darauf ankam, war Lewis da und hat sich anschließend nicht den kleinsten Fehler geleistet", hält der 246-fache Grand-Prix-Starter fest.
"Wir werden nie erfahren, wie das Rennen ohne Vettels Reifenschaden ausgegangen wäre, aber das spielt keine Rolle."
Der Schotte bezeichnet den Umstand, dass die Formel 1 in diesen Tagen über einen derart emotionalen Fahrer wie Hamilton verfügt, als Glücksfall. "Sind wir doch einmal ehrlich: Während der zurückliegenden zehn bis 15 Jahre ging der Trend immer mehr dahin, sich hinter einer PR-Mauer zu verstecken und Floskeln an die Öffentlichkeit zu bringen", so Coulthard, der mit dieser Meinung nicht allein dasteht.
"Lewis ist von seinem Naturell her seit jeher ein emotionaler Junge, was sich zuweilen als Nachteil für ihn auswirkt. Ihn nach einem Sieg wie am Sonntag mit all seiner Freude und Erleichterung im Gesicht zu sehen, verdient größte Bewunderung", so Coulthard nachdem er Hamilton und dessen Mutter im Anschluss an das Rennen abseits der Fernsehkameras getroffen hat.
Lob für Jenson Button
Ob der Abu-Dhabi-Sieg für den 26-Jährigen tatsächlich die Initialzündung aus der Krise darstellen wird, müsse man laut Coulthard abwarten. Fest steht für den Schotten indes: "Ich hoffe, dass er im nächsten Jahr gestärkt zurückkommt, denn die Formel 1 braucht einen vollständig auf der Höhe des Geschehens agierenden und voll funktionierenden Lewis Hamilton."
Coulthard will seine Lobeshymnen für Hamilton nicht als Geringschätzung der Leistung von dessen Teamkollegen Jenson Button verstanden wissen. Im Gegenteil: "Lewis hat unrecht, wenn er sagt, dass es ihm egal ist, dass Jenson ihn in diesem Jahr geschlagen hat", urteilt der Schotte, kann die Äußerungen Hamiltons aber durchaus nachvollziehen. "Ich weiß, was er damit gemeint hat. Er hat in diesen Tagen einfach andere Probleme, aber als Fahrer ist es deine erste Pflicht, deinen Teamkollegen zu schlagen und das hat Jenson in einem Team, von dem viele glaubten, dass er keinen Stich sieht, ganz sauber hingekriegt."
"Als Fahrer musst du zuerst deinen Teamkollegen schlagen und das hat Jenson ganz sauber hingekriegt."
Gerüchte, wonach die am Auto von Button in Abu Dhabi aufgetretenen KERS-Probleme hausgemacht gewesen sein könnten, um Hamilton wieder etwas Luft zum Atmen zu verschaffen, verweist Coulthard in die Fabelwelt: "Das ist Blödsinn. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Ron Dennis an diesem Wochenende erstmals seit längerer Zeit wieder im McLaren-Motorhome gesichtet wurde." Dennis war es, der den jungen Hamilton von Kindesbeinen an gefördert hat.
