• 12.01.2002 18:05

  • von Fabian Hust

Coulthard fordert von McLaren mehr Unterstützung

Coulthard hat sein Team aufgefordert, ihn so zu unterstützen, wie man das in den letzten Jahren mit Häkkinen gemacht hat

(Motorsport-Total.com) - "Bei uns gibt es keine Nummer 1", diese Aussage hörte man in den letzten Jahren von McLaren-Mercedes immer wieder, wenn es um die Frage ging, ob man einem Fahrer eine Stallorder auferlegt oder den einen Fahrer mehr oder weniger unterstützt. Es stimmt wohl, dass beide Fahrer bei McLaren-Mercedes grundsätzlich das gleiche Material erhielten, aber es ist kein Geheimnis, dass Mika Häkkinen der Liebling des Teams war und man hier und da den Finnen bevorzugt behandelte. Vor allem, was die Entwicklung und Weiterentwicklung des Autos anging, passte man die Boliden eher auf die Bedürfnisse des zweifachen Formel-1-Weltmeisters an.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard hofft, dass das Team in diesem Jahr hinter ihm steht

Jetzt, wo Mika Häkkinen in der kommenden Saison die Formel 1 vom Sofa aus verfolgen wird, hofft David Coulthard, dass er im Team nun die gleiche Unterstützung erhält, wie sie die ganzen Jahre über Mika Häkkinen erfuhr: "Mika hatte von Ron Dennis und anderen Schlüsselleuten im Team immer eine Menge Unterstützung erhalten", so der Schotte bei einem Auftritt auf der "Autosport International Show" am Samstag. "Das hat er aber auch verdient, denn er war ein fantastisch schneller Rennfahrer."

Nun fordert David Coulthard vom Team die gleiche Unterstützung, damit er Michael Schumacher endlich vom Thron stürzen kann: "Ich brauche diese Unterstützung ebenfalls, denn Michael hat das ganze Ferrari-Team um sich herum aufgebaut. Wenn man sich nicht absolut wohl fühlt, dann kann man keine Leistung zeigen. Du musst in der richtigen Umgebung sein und es müssen die richtigen Leute an deiner Seite stehen, so dass man auf die Unterstützung zählen kann, wenn man sich im Kampf um den Titel befindet. Da kann ein Team einem Fahrer eine Menge helfen."

Der Vizeweltmeister wird in der kommenden Saison mit Kimi Räikkönen einen neuen Teamkollegen haben, den das Team schon in das Herz geschlossen zu haben scheint. Nun muss der 30-jährige Coulthard aufpassen, dass ihm Räikkönen nicht den Rang abläuft. "DC" jedenfalls kann nur hoffen, dass das Team ihn als einzig aussichtsreichsten WM-Kandidaten für die Saison 2002 ansieht: "Nur weil ich in der Vergangenheit keine Weltmeisterschaft gewonnen habe, heißt das doch nicht, dass ich ihn nicht in Zukunft gewinnen kann."

Auch in der kommenden Saison ist Ferrari mit Michael Schumacher in den Augen des McLaren-Mercedes-Fahrers Hauptgegner Nummer 1. Dabei ist die Kombination Schumacher-Ferrari in den Augen von Coulthard aber nicht unschlagbar: "Michael ist schon sehr, sehr gut. Aber ich denke, dass ich ebenfalls gut bin. Wenn ich das nicht wäre, dann würde ich nicht einen Formel-1-Boliden bewegen. Manchmal tut es mir richtig weh, wenn ich negative Kommentare über mich aufschnappe. Da könnte man manchmal meinen, die Leute glauben, dass ich nicht einmal die Nase eines Autos vom Heck unterscheiden kann. Ich hatte in der Vergangenheit ein paar großartige Siege und ich werde auch in der kommenden Saison wieder um solche Siege feiern."

Im Kampf um den WM-Titel 2002 möchte Coulthard "keinen Zentimeter Platz herschenken", wie er gegenüber dem 'BBC'-Radio ankündigt und sich weiterhin verbessern: "Erst wenn ich den Titel gewonnen habe kann ich behaupten, alles richtig gemacht zu haben." Die ersten Grundsteine legte der Vizeweltmeister bereits diese Woche bei den ersten Testfahrten in Barcelona: "Das war ein Gefühl wie am ersten Schultag..."