Coulthard: "Es muss sich erst jemand verletzen"
Auch der Red-Bull-Pilot würde eine Änderung der Reifenregeln begrüßen, doch erkennt hierfür momentan keinerlei Bemühungen
(Motorsport-Total.com) - David Coulthard ist einer der Präsidenten der Fahrergewerkschaft 'GPDA' und damit auch für die Sicherheitsbelange der Grand-Prix-Piloten zuständig. Insofern war der Red-Bull-Pilot auch ein scharfer Beobachter des Unfalls von Kimi Räikkönen auf dem Nürburgring. Der "Silberpfeil"-Pilot fuhr trotz eines massiven Bremsplattens nicht an die Box, in der letzten Runde quittierte die rechte Vorderradaufhängung die ständigen Schläge mit einem Kollaps.

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David Coulthard fürchtet wegen der Reifenregeln schwere Unfälle
Seither entbrannte zum Teil harsche Kritik an den Reifenregeln der Saison 2005. Die Tatsache, dass Qualifying und Rennen mit demselben Reifensatz bestritten werden muss, fördere Reifenschäden, so eine oft vernommene Kritik. "Leider muss sich erst jemand ernsthaft verletzen, ehe die neuen Reifenregeln geändert werden", so Coulthard im 'Daily Record'.#w1#
Mit den momentanen Regeln würden Reifenschäden begünstigt werden, "denn zum Ende des Rennens sind die Reifen abgefahren", so der Schotte. "Es gibt also die große Chance, dass jemand verletzt werden wird." Aber: "Auch wenn Kimis Unfall in der letzten Runde den Rennsport aufwirbelte, so sehe ich keine Bemühungen, die Lebensdauer der Reifen oder die Regeln für einen Wechsel kurzfristig zu ändern."
Dabei sei aber gerade Räikkönen kein Vorwurf zu machen, warum er nicht an die Box kam. "Als Fahrer denkt man gar nicht daran, speziell, wenn man in Führung liegt und um die Meisterschaft kämpft", so der 34-Jährige. "Ich hätte es ebenso gemacht - ich wäre draußen geblieben. Ich erwarte ja nicht, dass die Aufhängung einfach bricht."
"Auch wenn ich auf normalen Straßen ein umsichtiger Fahrer bin, wenn ich Rennen fahre, dann vergesse ich die Gefahr", erklärte er. "Angst kostet und Zeit, und wenn man Angst hat, sollte man auch keine Rennen fahren." Hier sei also die Sporthoheit gefragt, um mögliche Gefahren zu unterbinden.

