Schumachers Steuerparadies Schweiz bald Geschichte?
Im Herbst wird in Michael Schumachers Wahlheimat darüber entschieden, ob die Praxis der Pauschalbesteuerung abgeschafft wird
(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher zog bereits vor vielen Jahren in die Schweiz. Auch wenn man als berühmte Persönlichkeit im Alpenstaat sicher angenehm, weil abgeschieden leben kann, die Steuergesetze der Schweiz dürften ebenso eine wichtige Rolle gespielt haben. Bei den Einkommensverhältnissen des Weltmeisters hätten in Deutschland Heerscharen von Steuerberatern Arbeit, in der Schweiz aber konnte er eine pauschale Besteuerung aushandeln.

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Am Genfer See entsteht momentan Michael Schumachers neues Domizil
Doch eben diese Praxis steht nun auf dem Prüfstand. Schumacher konnte in der Schweiz, ähnlich wie sein Bruder Ralf in Österreich, die Besteuerung mit den Finanzbehörden selbst aushandeln. Dies ist möglich, da er in der Schweiz keine Arbeit hat und somit als arbeitslos gilt. Nun wurde von den Schweizer Sozialdemokraten eine Parlamentarische Initiative eingereicht, um die so genannte Besteuerung nach Aufwand aufzuheben.#w1#
"Es kann nicht sein, dass Michael Schumacher und andere reiche Ausländer von normalen Einkommensteuern befreit werden", erklärte die Abgeordnete Susanne Leutenegger Oberholzer der 'Bild am Sonntag'. "Das ist gegenüber unseren Landsleuten ungerecht und gegenüber unseren Nachbarländern unfair." Im Herbst soll über die Initiative entschieden werden.
Noch klarer äußerte sich Cécile Bühlmann, Fraktionspräsidentin der Grünen im Schweizer Parlament: "Ich finde es skandalös, dass Leute wie Michael Schumacher nur einen Bruchteil der üblichen Steuern zahlen. Dies ist gegenüber dem kleinen Mann in unserem Land ein Hohn", erklärte sie. Sollte die Steuerpraxis in der Schweiz geändert werden, so würde der Anteil an Schumachers Einnahmen für den Fiskus ähnlich hoch sein wie in Deutschland.

