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Kritik an Schumachers Spende
Auch wenn Michael Schumacher für seine Flutopfer-Spende viel Lob erntete, Franz Müntefering hat für diese "Eitelkeit" wenig übrig
(Motorsport-Total.com) - Michael Schumachers Spendenbereitschaft für die Opfer der Flutkatastrophe in Südasien war beachtlich. Via Manager Willi Weber ließ er in der 'ZDF'-Sendung 'Wir wollen helfen!' bekannt geben, dass er zehn Millionen Dollar - umgerechnet knapp 7,5 Millionen Euro - zur Verfügung stellen will. Die Reaktionen nach dieser Bekanntgabe waren noch überaus positiv.

© SPD-Karlsruhe
Franz Müntefering fand kritische Worte bezüglich Schumachers Spende
Er habe gezeigt, dass er "nicht nur sportlich, sondern auch menschlich ein Vorbild ist", so Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Anni Friesinger. "Ich hatte nie einen schlechten Eindruck von ihm", erklärte auch Kanu-Olympiasiegerin Birgit Fischer, ausgezeichnet als "Sportlerin des Jahres", dem 'Sport-Informations-Dienst' (sid).#w1#
Auch andere Größen des Sports zollten dem Formel-1-Weltmeister Tribut. Aus einer Richtung kommt nun jedoch herbe Kritik. Franz Müntefering, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, äußerte nun auch kritische Töne bezüglich Schumachers Zehn-Millionen-Spende. "Ich mag das nicht, dass einer 7,5 Millionen gibt, der zwischendurch dann keine Steuern zahlt", erklärte Müntefering am Montag in der 'N24'-Sendung 'Was erlauben Strunz'.
Ferner habe ihn gestört, dass Schumachers Millionen-Spende "auf diese Art und Weise" über die Medien verbreitet worden sei. Er möge keine Eitelkeiten. Müntefering fügte allerdings hinzu: Er habe sich "gefreut für die Leute, an die die Spende verteilt wird". Schumacher verteidigte sich nun in der 'Bild'-Zeitung.
"Es ist ja nicht richtig, dass ich in Deutschland keine Steuern zahle. Aber jeder hat das Recht auf freie Meinungsäußerung", so der Kerpener, der seit vielen Jahren in der Schweiz lebt. Manager Weber ließ dagegen ausrichten, dass Schumacher sehr wohl Steuern zahle. "Allein aus dem Fanartikel-Verkauf sind dies Abgaben in Millionenhöhe", erklärte er.
Auch bei den Fans wurde die Spendebereitschaft Schumachers nicht nur mit Wohlwollen aufgenommen. In einer Umfrage des Münchner Online-Nachrichtendienst 'F1Total.com', bei der 5.300 Stimmen abgegeben wurden, erklärten 20,67 Prozent, dass der Betrag für den siebenfachen Weltmeister "ein Klacks" sei und er sich damit nur profilieren wollte. Weitere 16,35 Prozent empfinden eine solche Geste bei einem Top-Verdiener, wie es Schumacher nun einmal ist, als selbstverständlich. Insgesamt betrachten somit rund 37 Prozent die Spende kritisch.

