• 03.06.2010 18:34

  • von Stefan Ziegler

Coulthard: "Die ganze Welt schreibt über Red Bull"

Der frühere Formel-1-Pilot David Coulthard über den Crash zwischen Sebastian Vettel und Mark Webber in Istanbul: "Jeder will seine Interessen durchsetzen"

(Motorsport-Total.com) - Beim Großen Preis der Türkei hatte Red Bull den Doppelsieg schon vor Augen, als sich Sebastian Vettel zu Beginn des letzten Renndrittels neben seinen Teamkollegen schob. Seite an Seite flogen Vettel und Mark Webber auf die Schikane am Ende der Gegengeraden zu, um in der Bremszone miteinander zu kollidieren und die hervorragende Ausgangsposition an McLaren zu übergeben.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard hat Verständnis für die Beteiligten an der Red-Bull-Kollision

Seither ist dieser teaminterne Zwischenfall das Gesprächsthema schlechthin im Fahrerlager der Formel 1. David Coulthard vertritt die Ansicht, dass dies grundsätzlich nichts Schlechtes sein muss: "Von der Marketing-Seite her war es hervorragend. Die ganze Welt schreibt über Red Bull", sagt der ehemalige Formel-1-Rennfahrer im Gespräch mit 'Bild.de'. "DC" zeigt Verständnis für die Beteiligten.#w1#

"Jeder tat, was er tun musste", findet der TV-Experte und fügt hinzu: "Sag' mal einem Rennfahrer, dass er vom Gas gehen soll. Das ist wie einem Kind ein Eis zu geben und ihm zu verbieten, daran zu lecken. Wenn man in der Formel 1 bei einem Team unterschreibt, ist das so, als würde man bei seiner Hochzeit gleichzeitig die Scheidung einreichen. Jeder will eben seine Interessen durchsetzen."

"Das geht selten gut", meint Coulthard - siehe Istanbul. Aber gibt es eine Möglichkeit, um solche Probleme dauerhaft zu vermeiden? Coulthard: "Offen gesprochen ist eine klare Hierarchie im Team das Beste. Wie soll es sonst auf Dauer gut gehen? Wenn du zwei Geliebte hast, ist das zwar aufregend, aber eine kommt bei sieben Nächten pro Woche zwangsläufig zu kurz", witzelt der Schotte.