• 25.10.2001 10:53

  • von Marcus Kollmann

Coulthard bereitet sich auf Titelkampf vor

Mental und durch Ruhe und Selbstanalyse in der Winterpause gestärkt, nimmt der Schotte sein großes Ziel erneut in Angriff

(Motorsport-Total.com) - Manch Formel-1-Fan wartet geradezu auf David Coulthards alljährliche Ankündigung zu Beginn einer neuen Saison, dass er es in "diesem Jahr" schaffen kann. Für gewöhnlich beglückte der in Twynholm geborene Schotte und durch die harte Schule zahlreicher Junior-Motorsportserien gegangene 30-Jährige die Fans und Medien erst bei der Vorstellung des neuen Autos, des Hoffnungsträgers des Teams und seiner selbst, mit diesen Äußerungen.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard - 2002 will er den Weltmeistertitel holen

Aber diesmal hat sich der Schotte mit Wohnsitz Monaco schon ein wenig früher darauf besonnen und unlängst erklärte er, dass 2001 abgeschlossen sei und er nun endlich die Winterpause genießen möchte, denn die ständigen PR-Veranstaltungen und Interviewtermine seien ziemlich nervig und stressig.

Im heute veröffentlichtem Printmagazin 'Autosport' beteuert Coulthard, der in dieser Saison mit 65 Punkten Zweiter der Fahrerweltmeisterschaft wurde, dass er persönlich alles unternehme, um rechtzeitig mit Saisonbeginn am 3. März besser als je zuvor in Form und für den harten Wettkampf auf der Strecke gerüstet zu sein.

"Ich konzentriere mich zu einhundert Prozent auf 2002 und möchte, dass es keine Entschuldigungen und Ablenkungen gibt", macht der im Fahrerlager kurz "DC" genannte klar, dass Selbstmotivation der Schlüssel zu einem erfolgreichen Jahr sei.

Statistik bestätigt Coulthards Leistungssteigerung
Motivation dürfte Coulthard vor allen Dingen aus der Tatsache schöpfen, dass er mit Mika Häkkinen, zugegebenermaßen ein guter Freund aber auch in den letzten Jahren immer ein harter Gegner in den eigenen Reihen, einen Konkurrenten weniger hat. Zwar hat ihm McLaren-Teamchef Ron Dennis den jungen Finnen Kimi Räikkönen an die Seite gesetzt, aber Coulthard dürfte auf Grund seiner jahrelangen Erfahrungen und Beziehungen zu den Teammitgliedern bei der Entwicklung des MP4-17 die Richtung vorgeben. Ein Vorteil der sich auszahlen könnte, denn schon in diesem Jahr war der Bolide aus Woking auf Grund Coulthards intensiver Testfahrten mehr auf seinen Fahrstil als auf den von Häkkinen zugeschnitten.

Dass Coulthards Leistungen seit einem überstandenem Flugzeugabsturz im April des Vorjahres noch einmal gestiegen sind, beweist auch ein kleiner Blick auf die Statistik. So erreichte der Schotte 1999 mit zwei Siegen (Großbritannien und Belgien), sowie vier zweiten Plätzen (San Marino, Spanien, Österreich, Ungarn) und zwei fünften Plätzen insgesamt 48 WM-Punkte. Im teaminternen Duell musste er sich Mika Häkkinen aber mit 13:3 deutlich geschlagen geben.

Im Vorjahr gelangen dem 30-Jährigen drei Siege (Großbritannien, Monaco, Frankreich), drei zweite Plätze (Spanien, Belgien und Malaysia), plus fünf dritte Plätze, sowie ein vierter und ein fünfter Platz. Am Ende des Jahres standen so 73 WM-Zähler zu Buche. Im teaminternen Wettstreit mit seinem langjährigen Teamkollegen Häkkinen stand es am Ende 10:7 für den Finnen. Ingesamt wirkte der Schotte nach seinem Unfall noch entschlossener. Um in der Formel 1 erfolgreich zu sein, was ihm ja auch im Vergleich zur Vorsaison gelang, trennte er sich von seiner Verlobten und sagte sich von seinem bisherigen Lebensstil los.

Coulthard hofft auf einen starken und konkurrenzfähigen Silberpfeil
In dieser Saison erreichte Coulthard zwar insgesamt nur 65 WM-Punkte, aber dies lag größtenteils auch an der im Vergleich zu den Vorjahren abgefallenen Leistungsfähigkeit des McLaren-Teams und dem in die Phalanx der Top-Teams vorgestoßenem Rennstall BMW-Williams. Trotz einiger schmerzlicher Pleiten, Pech und Pannen, konnte "DC" in Brasilien und Österreich als Sieger auf das Podium steigen. Drei zweite Plätze (Australien, San Marino, Belgien), sowie fünf vierte Plätze (Malaysia, Europa, Ungarn, USA und Japan), plus ein dritter Platz in Frankreich und jeweils ein fünfter Platz in Spanien und Monaco komplettieren die Liste. Im Duell mit seinem Teamkollegen stand es nach 17 Rennen nur noch 9:8 für Häkkinen.

Vertrauend darauf, dass es den Ingenieuren und Aerodynamikern rund um den Technischen Direktor Adrian Newey gelingt mit dem MP4-17 einen Boliden zu konstruieren der wie 1998 der MP4-13 zum Weltmeistertitel führt, denkt Coulthard positiv und analysiert sich und seine Leistungen in diesem Jahr. Dies hilft ungemein, findet der McLaren-Pilot, der sich von nichts außer der Formel 1 ablenken lassen will und bereits in dieser Woche in Woking zur Sitzprobe im neuen Silberpfeil Platz nahm.

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