Cosworth möglicherweise besser als alle denken

Seit dem Ausstieg von Ford wird Cosworth von vielen abgeschrieben, doch die Motorenschmiede könnte für eine Überraschung sorgen

(Motorsport-Total.com) - Red Bull Racing rechnet in der ersten Formel-1-Saison mit einem Übergangsjahr - unter anderem auch, weil man sich von den Cosworth-Kundenmotoren nicht allzu viel erwartet. Aus Großbritannien ist nun aber zu hören, dass das traditionsreiche Unternehmen entgegen aller Prognosen 2005 seine Kritiker eines Besseren belehren könnte.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Christian Klien blieb am Donnerstag in Barcelona mit Motorschaden stehen

Zweifel am Formel-1-Programm Cosworths sind aufgekommen, weil die Motorenschmiede im Zuge des Ausstiegs von Ford an die ChampCar-Granden Kevin Kalkhoven und Gerald Forsythe verkauft wurde, denen man nachsagt, dass sich ihr Interesse auf den nordamerikanischen Motorsport beschränkt. Nun ist jedoch zu hören, dass man sich - ganz im Gegensatz zu den ursprünglichen Spekulationen - wieder als Top-Motorenlieferant in der Königsklasse etablieren möchte.#w1#

Trotz der instabilen Situation von Cosworth im Winter hat es das Team um Motorenchef Alexander Hitzinger offenbar geschafft, ein brauchbares Aggregat zu entwickeln. Laut Informationen der britischen Presse soll der 2005er-Motor 910 PS leisten - um 45 mehr als im vergangenen Jahr, obwohl die Laufleistung seit 2004 wegen des veränderten Reglements verdoppelt worden ist. Die guten Testzeiten von Red Bull Racing deuten darauf hin, dass an diesen Zahlen etwas dran sein könnte.

Auch in Sachen Zuverlässigkeit scheint Cosworth gut aufgestellt zu sein, denn der neue Motor hat auf dem Prüfstand bereits 1.800 Kilometer geschafft, also ungefähr 200 mehr als erforderlich. Der Motorschaden am Donnerstag bei den Tests in Barcelona sei unbedenklich, heißt es aus Teamkreisen: "Wann sonst kannst du die Grenzen des Motors ausreizen?", beruhigte Red Bull Racings Technischer Direktor Günther Steiner.