Cosworth macht wieder Profit
Erstmals seit einigen Jahren konnte Cosworth 2008 wieder einige Gewinne erzielen - Formel-1-Rückkehr spült ebenfalls Geld in die Unternehmenskasse
(Motorsport-Total.com) - Wie den jüngsten Geschäftsbüchern von Cosworth zu entnehmen ist, hat das Unternehmen, das in diesem Jahr vier Formel-1-Teams mit Motoren beliefert, 2008 erstmals seit einigen Jahren wieder Profit gemacht. Nach einer dreijährigen Pause kehrte Cosworth 2010 in die Formel 1 zurück, doch der finanzielle Umschwung wurde dadurch nicht begünstigt. Stattdessen sind es ein verbreitertes Angebot sowie Maßnahmen zur Kosteneinsparung aus den vergangenen Jahren, die nun erste Ergebnisse mit sich bringen.

© xpb.cc
Eitel Sonnenschein bei Cosworth: Das Unternehmen erzielte 2008 Gewinne
Das Unternehmen kam 2008 nach einem Vorsteuerverlust in Höhe von 3,6 Millionen Euro noch zu einem Gewinn von 178.000 Euro, obwohl die Einnahmen um rund 222.300 Euro auf insgesamt 32,7 Millionen Euro zurückgingen. Cosworths Einnahmen in Nordamerika brachen um 33,7 Prozent auf 11,3 Millionen Euro ein, was eine Folge der Auflösung der ChampCar-Rennserie ist.#w1#
Die Serie schuldete Cosworth rund 5,5 Millionen Euro, weil Letztere die Motoren für die Rennteams bereitgestellt hatten. Diese Gelder hat Cosworth noch nicht erhalten, wie den Geschäftsbüchern zu entnehmen ist. Dort heißt es, dass keine Beträge in dieser Sache eingegangen seien. Dieser Verlust wurde durch Gewinne in Europa allerdings mehr als wettgemacht.
Cosworths Erlöse in Großbritannien und Europa stiegen 2008 um 51,2 Prozent auf 19,2 Millionen Euro, was durch das Engagement des Unternehmens im Luft- und Raumfahrtbereich gefördert wurde. Ende 2007 erhielt Cosworth die Zulassung zum AS9100-Standard, was ein weithin bekanntes System für Qualitätsmanagement der Luft- und Raumfahrtindustrie ist. Dies führte wiederum dazu, dass Cosworth Aufträge von militärischen Organisationen der Regierung sowie von Rolls Royce erhielt.
Der Profit wuchs, weil die Gesamtkosten um 16,2 Prozent auf 31 Millionen Euro gedrückt werden konnten. Gleichzeitig wurden Rohstoffe eingespart und 30 Mitarbeiter entlassen, weshalb die Belegschaft derzeit 315 Angestellte umfasst.
Einen großen Schub bekam Cosworth darüber hinaus von seinen Besitzern, den beiden US-amerikanischen Rennsport-Unternehmern Kevin Kalkhoven und Gerald Forsythe, die der Firma ihre Schulden in Höhe von 21 Millionen Euro erließen. Dadurch hatte Cosworth ein Nettovermögen von 5,6 Millionen Euro, dem 15,3 Millionen Euro an Verbindlichkeiten aus dem Vorjahr gegenüber standen.
Wie den Geschäftsbüchern zu entnehmen ist, haben sich die Anteilseigner zu diesem Schritt entschlossen, "um das Vertrauen in dieses Unternehmen und dessen Geschäft zu untermauern, und um eine Kapitalbasis zu schaffen, damit Cosworth seine Expansionsmöglichkeiten vollkommen wahrnehmen kann."
Cosworth investierte 2008 etwa 1,1 Millionen Euro in Maschinen und Anlagen und gab 2,7 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung aus - zur Vorbereitung auf das Formel-1-Comeback 2010. Die Geschäftsbücher geben weiterhin Auskunft darüber, dass "die Gewinne von Cosworth im traditionellen Motorsportsektor Jahr für Jahr zurückgehen, weil der Sport nach immer weiteren Kosteneinsparungen strebt."
In den neuen Geschäftsbüchern sollte diesbezüglich allerdings ein Plus zu verzeichnen sein, denn dort werden die 1,3 Millionen Euro aufgeführt werden, die 2009 von jedem der Formel-1-Teams bezahlt wurden, die 2010 mit Cosworth-Motoren antreten.

