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  • 14.03.2010 19:59

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Cosworth mit dem Comeback zufrieden

Immerhin ein Punkt zum Auftakt und vier Autos im Ziel beim Cosworth-Comeback, dennoch bleibt der Ärger über das US-F1-Team

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher, die Mercedes-Silberpfeile, Felipe Massa, der Name Senna - der heutige Grand Prix von Bahrain war ein reines Festival der Comebacks. Dabei ging beinahe unter, dass zum ersten Mal seit 2006 wieder Cosworth-Motoren am Start waren. Die britische Motorenschmiede beliefert Williams und die drei neuen Teams.

Titel-Bild zur News: Mark Gallagher

Mark Gallagher ist mit dem Comeback von Cosworth recht zufrieden

Das Allerwichtigste: "Wir hatten weder mit Williams noch mit Lotus besondere Motorenprobleme", berichtet Cosworth-Geschäftsführer Mark Gallagher. "Bei Virgin traten Hydraulikprobleme auf, die sich auf das Getriebe auswirkten. Chandhok drehte sich auf einer Bodenwelle." Nicht einmal Bruno Sennas Rauchwolke war ein klassischer Motorschaden: "Bei Senna hat das Auto aus irgendeinem Grund das gesamte Wasser verloren. Das hat den Motor natürlich gekillt."#w1#

"Aber insgesamt bin ich aus Cosworth-Sicht sehr zufrieden, denn wir konnten unsere Motoren im Winter nicht bei so hohen Temperaturen wie hier testen, doch es lief alles recht gut", so der Brite, dem positiv auffiel, dass Rubens Barrichello "sehr schnell" war und auch einen Punkt holte. Aber für die nächsten Rennen noch viel wichtiger war: "Von den vier Teams haben wir über das Wochenende einen Haufen Daten bekommen."

Erfreut ist Gallagher auch über die solide Performance des Lotus-Teams, das als einziger Newcomer die Zielflagge sah - und das noch dazu mit beiden Autos und schneller als erwartet: "Das Ermutigende für Virgin und HRT muss sein, dass Lotus im Rennen deutlich schneller war als im Qualifying. Sie haben viel über das Auto herausgefunden und konnten mehr Performance rausholen, weil sie in den vielen Runden eine Menge lernen konnten. Ihre Zuverlässigkeit war beeindruckend."

Vier Teams beliefert Cosworth 2010 also mit je acht Motoren pro Saison und Fahrer, noch nicht eingerechnet die Wintertests. Ursprünglich wäre auch US F1 ein Cosworth-Kunde gewesen, doch die Abwesenheit der Amerikaner reißt kein großes Loch ins Budget des Motorenherstellers. Gallagher betont, er diskutiere keine Kundenverträge in der Öffentlichkeit, lässt aber durch seinen Tonfall durchblicken, dass US F1 noch nicht alle Rechnungen bezahlt hat.

Auch sonst ist der Cosworth-Geschäftsführer über US F1 nicht allzu glücklich: "Sie haben nicht einmal zu dem Zeitpunkt, als sie nicht an den Tests teilnehmen konnten, definitiv gesagt, dass sie den Saisonbeginn nicht schaffen werden", bedauert er. "Also haben wir weiterhin Motoren für sie gebaut - bis Anfang März. Jetzt müssen wir halt unseren Logistikplan ein bisschen anpassen und die für sie vorgesehenen Motoren anders verteilen."

Trotzdem: "Unser Businessmodell ist sogar besser als geplant, denn ursprünglich waren die drei neuen Teams inklusive US F1 vorgesehen. Doch während unseres Programms schlossen wir ein viertes neues Team ab und dann auch noch Williams. Also hatten wir statt unseres Modells mit drei Teams auf einmal fünf und dann am Ende immer noch vier. Wir stehen besser da als im vergangenen Sommer erwartet", so Gallagher.